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Hier in Halle, Newsletter vom 10. September 2025 Die Erde bebt nicht immer von alleine

Ein schneller, aber routinierter Blick aufs Navigationsgerät verhindert nicht, dass sich im Parkhaus plötzlich der Boden bewegt. Darauf erstmal einen Kaffee - gerne auch ausgezeichnet.

Aktualisiert: 10.09.2025, 07:04
Hier schreibt Ihnen Frank Klemmer.
Hier schreibt Ihnen Frank Klemmer. (Foto: Andreas Stedtler)

seit ich in Sachsen-Anhalt lebe, gucke ich lieber noch mal nach. Gut zuhören zu können ist in unserem Job ja auch schon wichtig. Aber manchmal ist es damit alleine eben nicht getan. Vor allem wenn man neu ist. Das gilt überall - aber erst recht, wenn man sich bei der Orientierung im Zweifel auch schon mal auf ein Navigationsgerät verlassen muss.

Viele ähnliche Namen: Umwege auf den Kilometer genau

Lassen Sie es sich von einem Zugezogenen gesagt sein: Das kann in diesem Bundesland ganz schön ins Auge gehen, wie ich in den vergangenen Jahren festgetellt habe. Ich habe das schon mal an anderer Stelle vorgerechnet: Hätte ich nicht so genau hingesehen, wären es zum Beispiel von Wilsleben nach Welsleben 39,8 Kilometer gewesen – kürzester Weg, eine Strecke. Wenn man nicht eigentlich doch sogar nach Welbsleben wollte: dann noch mal 41,1 Kilometer.

Wo bitte geht es zu meinem Ziel - und nicht zudem, das genauso klingt?
Wo bitte geht es zu meinem Ziel - und nicht zudem, das genauso klingt?
(Symbolfoto: dpa)

Oder man hätte Plötzky mit Plötzkau verwechselt: 51,8 Kilometer. Alles noch harmlos im Vergleich zu Cochstedt und Kochstedt: 66,1 Kilometer. Und wehe man landet in Kalbe, obwohl man da gar nicht hinwollte: zurück nach Calbe sind es 108 Kilometer.

Irrfahrt nach Westfalen oder an den Lech ausgeschlossen?

Jetzt bin ich aber froh, in Halle gelandet zu sein. Da verstehe sogar ich gerade noch rechtzeitig, dass ich nicht erst noch 352 Kilometer bis nach Westfalen fahren muss, um mein Ziel zu erreichen.

Oder gar 520,7 Kilometer nach Landsberg am Lech. Obwohl die Erfahrung zeigt, dass im Zeitalter des Navis kaum eine Irrfahrt mehr unmöglich zu sein scheint.

Wenn sich plötzlich im Parkhaus der Boden bewegt

Ins Staunen versetzt hat mich allerdings einmal mehr der Kollege Dirk Skrzypczak: Es gebe hier in Parkhaus, das einfach angehoben werden kann. Ich geriet ins Grübeln: Ich stellte mir vor, wie ich - nachdem ich auf kürzestem Weg an Landsberg vorbei Halle an der Saale erreicht habe - mein Auto dort abstelle und dann bewegt sich plötzlich der Boden.

Mit Stützen wurde das Parkhaus nach oben gedrückt, sodass es derzeit quasi schwebt.
Mit Stützen wurde das Parkhaus nach oben gedrückt, sodass es derzeit quasi schwebt.
(Foto: Skrzypczak)

Wahrscheinlich wäre ich ganz verschreckt und würde mir überlegen, ob ich mich doch noch verfahren habe - in irgendein Erdbebenrisikogebiet.

Im Ernst: Die Autos waren natürlich weg, als das Parkhaus angehoben wurde. Aber wie geht so etwas überhaupt? Wie hoch hebt man ein Parkhaus an? Und warum? Die Antworten auf alle diese Fragen finden Sie hier.

Ein kulinarischer Stern für die Hallunken

Wenn dann alle meine Fragen beantwortet sind, brauche ich erstmal einen Kaffee. Die Kollegin Katja Pausch hat mich da jetzt auf eine neue Idee gebracht, wo ich den vielleicht besonders gut trinken kann - zumindest wenn man den „Kulinarischen Sternen“ glaubt.

Hoher Besuch aus Magdeburg: Staatssekretär Gerd Zender (2.v.l.) während der Übergabe der Ehrung „Kulinarischer Stern“ im Gespräch mit den Inhabern der Hallunken-Kaffeerösterei Christian Thiede (2.v.r.) und Wolfgang Schlegel (r.).
Hoher Besuch aus Magdeburg: Staatssekretär Gerd Zender (2.v.l.) während der Übergabe der Ehrung „Kulinarischer Stern“ im Gespräch mit den Inhabern der Hallunken-Kaffeerösterei Christian Thiede (2.v.r.) und Wolfgang Schlegel (r.).
(Foto: Steffen Schellhorn)

Noch kein Jahr ist es nämlich her, dass sich Christian Thiede und Wolfgang Schlegel ihren Traum von einem eigenen Laden erfüllt haben. Erst im November öffnete sich - an einem verkaufsoffenen Sonntag zum Lichterfest - die Tür zur kleinen, aber feinen Hallunken-Kaffeerösterei in Halles Altstadt. Und jetzt haben sie für ihren Kaffee „Velvet Paw“ bereits einen jener begehrten „Kulinarischen Sterne“ erhalten.

In diesem Sinne: Lassen Sie sich genau wie ich Ihren ersten Kaffee heute morgen besonders gut schmecken. Egal ob mit oder ohne Hallunken: Ich wünsche Ihnen einen schönen Mittwoch,

Ihr Frank Klemmer