Stammzellenspende Stammzellenspende: Großangelegte Typisierungsaktion für Christof

Ermsleben/Köthen - Für Nadine Koch ist es selbstverständlich, für Christof Zobel aus Ermsleben lebensnotwendig. Der 23-jährige Student hat vor zwei Monaten die erschütternde Diagnose Blutkrebs bekommen. Die 18-jährige Schülerin des Ludwigsgymnasiums in Köthen will gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen und -schülern helfen, dass Christof geheilt werden kann.
Helfen kann nur eine Stammzellenspende, die heimtückische Krankheit zu besiegen, deshalb hat Nadine Koch mit ihren Mitstreitern für den kommenden Freitag, 31. Januar, eine Typisierungsaktion mit Unterstützung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) organisiert.
Mitmachen kann jeder zwischen 17 und 55 Jahren
„Ich bin selbst regelmäßig als Patientin in Halle und kenne dort einige Kinder und Jugendliche, die an Blutkrebs erkrankt sind und auf eine Knochenmarkspende warten“, sagt Nadine Koch, die in diesem Jahr ihr Abitur absolvieren wird.
Nach einer Informationsveranstaltung für die Schüler der 11. und 12. Klassen beginnt die Typisierungsaktion um 14.40 Uhr. Sie dauert bis 18 Uhr. Mitmachen kann jeder zwischen 17 und 55 Jahren, sagt Nadine Koch. Man muss nur eine Speichelprobe abgeben und seine persönlichen Daten hinterlassen.
Aktion ist ein Zeichen der Hoffnung
Für Christof Zobel sind diese Typisierungsaktionen ein Zeichen der Hoffnung. Seine Mutter Karina erinnert sich an den Schock, als ihr Sohn plötzlich schwer krank wurde. Es war Ende Oktober 2019.
„Chrissi hatte Schmerzen in der Wade, das Zahnfleisch war wund, er fühlte sich schlapp und unwohl. Die Notfallambulanz Quedlinburg hatte nach der Blutabnahme einen ersten schrecklichen Verdacht“, erzählt die Ermsleberin.
Daraufhin ging es direkt mit dem Krankenwagen ins Uniklinikum nach Magdeburg. Dort brachte eine Untersuchung des Knochenmarks die traurige Gewissheit: Blutkrebs. Die Ärzte versuchen, die Krebserkrankung von Christof Zobel mit Chemotherapien zu behandeln, bis ein Stammzellenspender gefunden ist.
Nadine Koch und ihre Unterstützer hängen in diesen Tagen Plakate auf, informieren auch in den sozialen Netzwerken über die Aktion und hoffen auf die Hilfe möglichst vieler Köthener, die sich am Freitag im Mehrzweckraum der Schule typisieren lassen.
Auch Christoph Zobels ehemalige Mitschüler am Stephaneum in Aschersleben hatten für ihn eine Typisierung organisiert. Sie fand kurz vor Weihnachten statt. Dort haben sich fast 70 Schüler einen Wangenabstrich machen lassen, der dann ins Labor ging. Der Aktion im Stephaneum sind bereits Typisierungsaktionen vorausgegangen. Bei einer ersten Aktion im Terminal der Schubert-Touristik in Aschersleben haben sich knapp 550 Menschen registrieren lassen. An Christofs Hochschule, der Hochschule Harz in Wernigerode, haben sich 380 Personen in die Datei aufnehmen lassen.
„Sogar eine Berufsschule in Dresden hat eine Aktion durchgeführt. Da haben sich hundert Berufsschüler registrieren lassen. Die Welle der Anteilnahme und Hilfsbereitschaft ist groß“, sagt Christofs Mutter Karina Zobel und sie ist glücklich, dass gerade über die sozialen Medien so viel Werbung für eine Stammzellenspende gemacht wird. (mz)
