1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Salzlandkreis
  6. >
  7. Handball-3. Liga: Handball-3. Liga: Steins greift im Abstiegskampf beim HC Aschersleben ein

Handball-3. Liga Handball-3. Liga: Steins greift im Abstiegskampf beim HC Aschersleben ein

Von Marcus Bräuer 15.03.2013, 17:38
Raimonds Steins trägt im Training noch sein Coburger Trikot. Vom Ligakonkurrenten kam der Lette Anfang Februar zum HC Aschersleben.
Raimonds Steins trägt im Training noch sein Coburger Trikot. Vom Ligakonkurrenten kam der Lette Anfang Februar zum HC Aschersleben. Thomas Tobis Lizenz

Aschersleben/MZ - Raimonds Steins kann lachen. Damit das gleich mal zu Beginn klargestellt ist. Als am Mittwochabend zum Anfang des Trainings Hasche-Spiele zur Erwärmung gespielt wurden, war da klar und deutlich ein zum Lächeln verzogenes Gesicht beim Letten zu sehen. Und das sogar mehrfach. Einmal zum Beispiel, als beim Spiel „Geh und steh“ Andreas Böhm so tat, als sei er abgeschlagen worden. Böhm hatte als Zeichen dafür seine Hände auf die Knie gelegt. Das Fängerpaar beachtete ihn nicht weiter. Als dann die Luft rein war, schlich sich Böhm zum nur wenige Meter weiter tatsächlich abgeschlagenen Steins und befreite ihn mit einem beherzten Bocksprung über dessen Rücken.

Seit Anfang Februar ist Steins, 28, beim HC Aschersleben unter Vertrag. Bis zum Saisonende haben sich Verein und Spieler aneinander gebunden. Dass Steins, der viele Jahre in seinem Heimatland für ASK Riga im Tor stand und im europäischen Wettbewerb EHF-Pokal international Erfahrungen sammelte, bei den Alligators landete, war zwei Umständen zu verdanken. Erstens war da der HCA, der dringend einen Torwart suchte, nachdem sich Ivan Szabo schwer am Knie verletzt hatte. Zweitens war da die sportliche Situation von Steins, der in Coburg nach einer Verletzung nur dritter Torwart war und nicht spielte. Dass er reibungslos zum Ligakonkurrenten wechselte, bezeichnet Steins als „Win-Win-Win-Lösung. Das ist für alle Seiten gut gelaufen.“

In seinen ersten Partien für den HCA kam Steins wenig zum Einsatz. Andreas Böhm zeigte gute Leistungen. Und Steins musste sich natürlich auch noch an seine neuen Vorderleute gewöhnen. Im letzten Spiel, gegen die HSG Pohlheim, kam Steins während der ersten Halbzeit in den Kasten. Und zeigte laut Aussage von Trainer Jörg Neumann „eine sehr starke Leistung“.

Steins wird seine Leistung sicher gefreut haben. Aber er thematisiert das nicht. Auf die Frage, ob er angekommen sei in Aschersleben, sagt er: „Es gibt keinen Punkt, wo ich sage, ich bin angekommen. Das ist Quatsch. Das ist ein Prozess.“ Es sind solche Aussagen, mit Mimik und Gestik unterfüttert, die erahnen lassen, warum Raimonds Steins auch der „Iceman“ genannt wird.

Morgen tritt Steins mit dem HC Aschersleben bei Eintracht Baunatal an. Im Hinspiel trennten sich der HCA und die Eintracht mit einem Unentschieden (27:27). Das Team aus Hessen steht auf dem achten Tabellenplatz der 3. Liga Ost und hat trotz eines schwachen Saisonbeginns dank neun Siegen aus den letzten zwölf Partien nichts mit dem Abstieg zu tun. Also ein Auswärtsspiel, in dem man den HCA nicht zwangsläufig als Favoriten bezeichnen würde. Anders als letzte Woche in Pohlheim. Also eine schwierigere Aufgabe? „Wieso, wegen der Anfahrt?“, fragt Steins zurück. Es folgt eine kurze Erklärung, dass jedes Spiel erst gespielt werden müsse. Ob eine Mannschaft besser oder schlechter als eine andere sei? „Solche Vergleiche mache ich nicht“, sagt Steins.

Raimonds Steins sagt im weiteren Verlauf des Gesprächs, dass er Realist ist. Man könnte auch sagen: Er ist aufgaben- und ergebnisorientiert. Abstiegskampf? „Der ist vorbei, wenn die Saison vorbei ist.“ Abstiegskampferfahrungen in der Vergangenheit? „In Edewecht war es damals so ähnlich, als es um die Qualifikation für die eingleisige zweite Liga ging.“ Einmal sagt er: „Lass die Zukunft die Geschichte schreiben.“

Ob er morgen Abend gegen Baunatal mit viel oder wenig Spielzeit bedacht wird, interessiert Raimonds Steins nicht. Folgende Aussage lässt diesen Schluss zu: „Wenn wir zwei Punkte holen, dann bin ich zufrieden.“ Und dann sagt er noch, dass Folgendes unbedingt geschrieben werden müsse. Dass es um zwei Punkte geht, „das muss immer so bleiben. Es gibt keinen Grund für Annahmen. End of story.“ Es zählt nur das Ergebnis. Ende der Geschichte.