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SV Lok Aschersleben Fußball-Landesliga: Tobias Große verabschiedet sich nach zehn Jahren vom SV Lok Aschersleben

Von Erik Schmidt 12.05.2016, 19:59
Für wen Tobias Große (rechts) künftig aufläuft, ist noch unklar, jedenfalls nicht für Lok Aschersleben.
Für wen Tobias Große (rechts) künftig aufläuft, ist noch unklar, jedenfalls nicht für Lok Aschersleben. Thomas Tobis

Aschersleben - Es herrscht aktuell Ruhe auf dem Gelände des SV Lok Aschersleben. Hin und wieder sind ein paar Nachwuchsteams beim Üben zu beobachten. Von der Landesliga-Mannschaft, dem Aushängeschild der Einestädter quasi, fehlt allerdings jede Spur.

Der Grund ist ganz plausibel: Weil am Wochenende keine Partie auf dem Programm steht, verordnete Coach Henri Trautmann trainingsfrei. Einige Spieler nutzten diese Gelegenheit, um über Pfingsten ein Musikfestival zu besuchen und dort womöglich noch einmal den Kopf frei für den Abstiegskampf zu bekommen oder aber sich Gedanken über die nähere Zukunft zu machen. Denn hinter den Kulissen geht es bei den Ascherslebenern heiß her.

Abschlussgespräch am Freitag

Noch immer befinden sich die Verantwortlichen auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für den im Sommer scheidenden Trautmann. Ein Wunschkandidat ist auch schon auserkoren. „Ein abschließendes Gespräch in dieser Angelegenheit möchten wir am Freitag führen“, erklärt der Sportliche Leiter Mike Klein, dem bewusst ist, dass die Zeit drängt: „Es ist verständlich, dass die Spieler ihren Verbleib vom kommenden Trainer abhängig machen.“

Eine Vielzahl der Akteure zögert noch immer mit einem Treuebekenntnis, auch weil andere Vereine ihr Werben verstärkt haben.

Lok Aschersleben belegt in der Landesliga Nord momentan den vorletzten Rang. Der Klassenerhalt wäre schon  erreicht, wenn die Einestädter den einen Zähler besser positionierten Kreveser SV abfangen würden. Schließlich läuft es darauf hinaus, dass am Ende nur zwei Teams absteigen. Grund dafür ist, dass in dieser Spielzeit gleich zwei Mannschaften aus Sachsen-Anhalt in die Oberliga aufsteigen.

Während es in der Verbandsliga bei der geplanten Zahl an Absteigern bleibt, verhält sich das Ganze in der Landesliga anders, denn es wird nicht mit Landesklassisten aufgefüllt. Endgültige Sicherheit gibt es aber erst mit der Rettung des TV Askania Bernburg.

Schon seit einigen Wochen hingegen ist klar, dass Tobias Große den SV Lok nach zehn Jahren verlassen wird. „Es ist einfach an der Zeit, etwas Neues zu sehen“, erklärt der 27-jährige Mittelfeldspieler, der im Jahr 2006 als A-Jugendlicher vom 1. FC Aschersleben zu den Eisenbahnern gewechselt war. Wo es ihn künftig hin verschlägt, ist momentan noch nicht sicher. „Ich werde zeitnah eine Entscheidung treffen“, so Große, der frühzeitig mit offenen Karten spielte, „jedenfalls möchte ich weiterhin höherklassig spielen.“

Dass die Verbindung zwischen dem derzeit zweitdienstältesten Spieler im Männerbereich (nach Andy Martin) und Lok eine spezielle ist, liegt auf der Hand. „Ich habe mit diesem Verein alles miterlebt, darunter zwei Kreuzbandrisse und drei Aufstiege“, sagt Tobias Große, „nur abgestiegen bin ich noch nicht, und das soll auch so bleiben.“

In der vorangegangenen Saison war Große zudem Kapitän des Landesligisten. Zunächst wegen einer längeren Verletzungspause und mit dem Start der laufenden Spielzeit endgültig, musste er die Binde dann aber an Axel Böttger abtreten.

Außerdem wurde der bis dahin eigentlich stets gesetzte 27-Jährige in der jüngeren Vergangenheit hin und wieder auf die Bank beordert. Auch deshalb sagt Tobias Große: „Ich hoffe durch diesen Schritt, mich selbst noch einmal weiterzuentwickeln. Schließlich hat sich das Ganze zuletzt schon etwas festgefahren.“ Wie anschließend die Zukunft des SV Lok Aschersleben aussieht, ist zwar nicht mehr Großes Angelegenheit, trotzdem sagt er: „Natürlich würde ich mir wünschen, dass es nach dem Sommer weitergeht.“

Auch Philipp Horn geht

Noch größer als die Frage nach der Spielklasse ist freilich die des Personals. Schließlich wird dann neben dem derzeit verletzten Manuel Lichtenfeld (Karriereende) auch Philipp Horn nicht mehr zur Verfügung stehen.

Der 22-jährige Mittelfeldspieler, der 2013 von der ZLG Atzendorf gekommen war, teilte dem Verein am vergangenen Wochenende mit, dass er ebenfalls eine neue Herausforderung suche. Demzufolge muss sich der Lok-Vorstand nun auch dringend auf Spielersuche begeben, damit künftig nicht immer Ruhe auf dem Vereinsgelände herrscht. Neuzugänge stehen nämlich bislang noch keine fest. Zuvor soll jedoch die Suche nach einem Trainer schnellstmöglich abgeschlossen werden. (mz)