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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Aufsehenerregende SEK-Einsätze in der Region

07.07.2016, 16:00
Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) während einer Übung
Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) während einer Übung dpa

Halle (Saale) - In Sachsen-Anhalt ist bei einem Einsatz des Spezialeinsatzkommandos (SEK) erstmals ein Mensch ums Leben gekommen. Bei dem Einsatz in Groß Rosenburg (Salzlandkreis) starb ein 31-Jähriger. Die Umstände des Todes sind noch unklar.

In den vergangenen Jahren gab es in Sachsen-Anhalt einige SEK-Einsätze. Hier eine Übersicht der aufsehenerregensten Fälle:

Obhausen, Juni 2012

Am 5. Juni hatten zehn vermummte Einsatzbeamte das falsche Haus gestürmt. Ursprünglich wollten sie gegen einen mutmaßlichen Drogendealer vorgehen. Nur wohnte der nebenan. Bei dem Einsatz wurden ein damals 17-jähriger Schüler und seine Mutter verletzt. Der Familienvater erstattete daraufhin Strafanzeige.

Aschersleben, Januar 2016

Ein 30-jähriger Straftäter wollte sich einem Zugriff durch das SEK am Wilslebener See entziehen. Der Mann, der als gefährlich galt, sprang in den See, um sich einer Festnahme zu entziehen. Das SEK befreite den Mann aus seiner misslichen Lage in dem eiskalten See.

Aschersleben, März 2016

Die Wohnung eines 42-Jährigen in der Aschersleber Lauestraße wurde von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei (SEK) gestürmt.

Nach Angaben der Polizei hatten Zeugen beobachtet, wie der Aschersleber in der Weststraße aus einem fahrenden Auto heraus geschossen hatte. Der Schütze habe dabei auf dem Beifahrersitz des Wagens gesessen. Wenig später beobachteten weitere Zeugen, wie der mutmaßliche Schütze mitsamt einer Langwaffe aus dem zuvor beschriebenen Wagen ausstieg. Danach sei er in seine Wohnung in der Lauestraße gegangen.

Nachdem einem Durchsuchungsbeschluss der Polizei durch einen Richter stattgegeben wurde, stürmte das SEK die Wohnung des Verdächtigen. Da sich der 42 Jahre alte Aschersleber zuerst stark gegen seine Festnahme wehrte, musste er von der Polizei fixiert werden. Anschließend suchten die Beamten in seiner Wohnung nach Waffen und wurden dabei fündig. Sie entdeckten verschiedene Druckluft- und Schreckschusswaffen und stellten diese sicher.

Radisleben, März 2016

Dramatischer Polizeieinsatz in Radisleben im Harz: Ein 38-Jähriger soll  in ein Haus in der Nachbarschaft eingedrungen sein und dort neben Lebensmitteln diverse Musik-CDs gestohlen haben. Nachdem die Polizei ihn als Verdächtigen ermittelt hatte, fanden die Beamten bei einer Durchsuchung in seiner Wohnung "diverse Gegenstände, die dem Waffengesetz unterliegen könnten", teilte Uwe Becker vom Polizeirevier Harz damals mit.

Deshalb und weil sich der Mann inzwischen in einer auf dem Grundstück gelegenen Hütte verschanzt hatte, kamen Beamte des Spezialeinsatzkommandos und der Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamtes zum Einsatz. "Diesen gelang es, den Mann zum Aufgeben zu bewegen. Ihr professionelles Verhandlungsgeschick führte letztendlich zum Erfolg", so Becker. Der Verdächtige wurde vorläufig festgenommen und befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam.

Aken, April 2016

In Aken musste ein Spezialeinsatzkommando der Polizei einen 36-jährigen Mann bändigen. Der Mann hatte die Beamten auf offener Straße mit einer Machete bedroht und sich dann in seiner Wohnung verschanzt. Im Oktober 2015 hatte der Mann unter Drogeneinfluss bereits einen SEK-Einsatz ausgelöst.

Schlaitz, April 2016

Er galt als notorischer Telefonstalker, hatte Behörden, Polizei und den Landkreis Anhalt-Bitterfeld immer wieder terrorisiert. Sogar eine Morddrohung gegenüber Landrat Uwe Schulze ging laut der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost auf sein Konto.

Im April wurde der 40-Jährige nach einer Hausdurchsuchung in Schlaitz vorläufig festgenommen. Ein Sondereinsatzkommando und die Polizei stürmten am Mittwoch sein Haus - auf der Suche nach Waffen und Sprengstoff. Dabei wurden laut Polizei ausreichend Beweismittel gefunden, um den Mann in Gewahrsam zu nehmen. „Grundlage für den Einsatz war ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts", teilte Polizeisprecher Sebastian Opitz auf MZ-Nachfrage mit.

 (mz/ts)