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Kommentar zum Paris-Nachtzug Reisende haben ein Recht auf bessere Information

Der neue Nachtzug von Halle nach Paris fällt häufig wegen Bauarbeiten aus. Das mag unvermeidlich sein. Doch wenigstens sollten die Reisenden klar, umfassend und frühzeitig informiert werden.

Von Alexander Schierholz 25.04.2024, 17:30
Nachtzüge haben das Zeug, die europäische Verkehrswende voranzutreiben, meint unser Kommentator.
Nachtzüge haben das Zeug, die europäische Verkehrswende voranzutreiben, meint unser Kommentator. (Foto: MZ / Stedtler)

Halle/MZ - Der Nachtzug, der Berlin via Halle mit Paris und Brüssel verbindet und sein häufiger Ausfall – das ist ein schönes Sinnbild für Europa: Der Kontinent wächst zusammen, aber im Detail hapert es dabei zuweilen mächtig. Immer wieder lässt der Zug Halle und auch Erfurt links liegen. Fahrgäste werden darüber lange im Unklaren gelassen, widersprüchlich und mitunter auch zu spät informiert.

Geschuldet ist das der Art und Weise, wie die beteiligten Bahngesellschaften untereinander und mit ihren Kundinnen und Kunden kommunizieren – oder eben auch nicht. Dabei sollte es eine Selbstverständlichkeit sein: Bauarbeiten sind unvermeidlich, im maroden deutschen Schienennetz mehr denn je. Doch dann sollten wenigstens die Reisenden klar, umfassend und frühzeitig informiert werden.

Die Ausfälle wie auch die unzureichende Kommunikation sind umso ärgerlicher, da Nachtzüge eigentlich das Zeug haben, die europäische Verkehrswende voranzutreiben. Verlässlich betrieben, können sie eine Alternative zu Flugverbindungen innerhalb des Kontinents sein. Wer freilich noch nicht einmal sicher sein kann, ob sein Zug überhaupt fährt, der wird lieber das Flugzeug nehmen. Die Österreichischen Bundesbahnen haben den neuen Paris-Nachtzug mit großem Aufwand beworben. Doch den hohen Erwartungen, die sie damit geweckt haben, werden sie bisher nicht gerecht.