Vergleich zwischen AfD und NSDAP „Dein Kreuz gegen Hakenkreuz“: Eva von Angern führt Linke zur Landtagswahl an
Die Linken-Politikerin Eva von Angern ist auf einem Parteitag in Leuna als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2026 nominiert worden. Sie warnt in ihrer Rede vor der AfD: und zieht einen Vergleich zur NSDAP.

Magdeburg. - Die designierte Spitzenkandidatin der Linken für die Landtagswahl 2026, Eva von Angern, hat auf einem Parteitag in Leuna (Saalekreis) vor einem starken AfD-Ergebnis gewarnt. „Wir erleben den Aufschwung einer Partei, die ihr menschenfeindliches Gedankengut in den Köpfen der Menschen einnistet“, sagte die 48-Jährige am Samstag. Die AfD sei eine Partei, „die Kinder nach ihrem Elternhaus aussortiert“.
Von Angern sagte vor rund 100 Parteimitgliedern: „Die AfD wird in Sachsen-Anhalt nicht regieren“, jede Stimme für die Linke sei ein Garant dafür. „Aber das ist natürlich kein Selbstläufer, diese Ansage.“
Linken-Politikerin Eva von Angern teilt gegen rechtsextreme AfD aus
Als Fan der Rockband „Die Ärzte“ zitierte von Angern eine Liedzeile aus dem jüngsten Album: „Dein Kreuz gegen Hakenkreuz.“ Damit zog von Angern einen Vergleich zwischen AfD und NSDAP: „Schon einmal hat eine Partei mit demokratischen Mitteln die Demokratie abgeschafft.“
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In jüngsten Umfragen für die Landtagswahl im September 2026 kratzt die AfD an der 40-Prozent-Grenze. Die Linke lag zuletzt bei rund 13 Prozent. Von Angern hatte die Linke bereits bei der Landtagswahl 2021 angeführt.
Linken-Politikerin Eva von Angern als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2026 nominiert
Der Parteitag in Leuna stellte die Weichen für den anstehenden Wahlkampf: In einem mit breiter Mehrheit verabschiedeten Leitantrag wurde Eva von Angern als Spitzenkandidatin empfohlen. Das letzte Wort über die Spitzenkandidatur hat zwar ein Listenparteitag im März – von Angerns Wahl dürfte dann aber Formsache sein.
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Nur eine Delegierte äußerte am Samstag offen Kritik an der designierten Spitzenkandidatin. Nicole Anger aus Magdeburg monierte den Führungsstil im aktuellen Linken-Landesverband. Dort gebe es Methoden zur Konfliktlösung, „die eher an Tribunale erinnern“, kritisierte die Abgeordnete. Auch Anger habe in der Vergangenheit bereits eine Vorladung erhalten. „Das ist keine linke Politik“, sagte sie, „das ist ein Machtapparat.“
Sachsen-Anhalts Linke hat rund 4.000 Mitglieder
Anger beantragte am Samstag auch, den Namen Eva von Angerns aus dem Leitantrag zu streichen – scheiterte damit aber deutlich.
Sachsen-Anhalts Linke ist eine Partei im Umbruch. Aktuell hat sie rund 4.000 Mitglieder, seit 2024 kamen rund 1.500 hinzu. Die Eintrittswelle hält seit der Bundestagswahl im Februar an, bei der die Linke überraschend 8,8 Prozent geholt hatte. Monate zuvor hatte der Einzug in den Bundestag noch als unwahrscheinlich gegolten.