Landesweite Reform geplant Kommentar zum Telenotarzt: Kluge Reform für Rettungsdienst
Der System des Telenotarztes ist ein Technikfortschritt, wie er in Sachsen-Anhalt gebraucht wird. Bestenfalls spart er Personal und macht Rettungseinsätze trotzdem effektiver, kommentiert MZ-Redakteur Jan Schumann.

Magdeburg/MZ - Der Name klingt zwar etwas altbacken, doch die Idee hinter der Telenotarzt-Reform ist so simpel wie klug. Ausrückende Sanitäter werden in Notfällen aus der Zentrale heraus von erfahrenen Ärzten unterstützt – diese werden bei Bedarf per Video live dazu geschaltet. So können schnelle Entscheidungen über Behandlungen und Medikamentendosen gefällt werden.
Der große Vorteil: Andere Notärzte, die draußen im Einsatz sind, können sich auf die wirklich schweren Fälle konzentrieren.
Telenotarzt-Modell gibt Antworten auf zwei große Probleme
Es ist konsequent, dass die Landesregierung nach dem erfolgreichen Testjahr in Halle, Mansfeld-Südharz und im Saalekreis dieses Konzept nun landesweit ausrollen will. Es scheint Antworten auf zwei wesentliche Probleme zu geben, die sich vor allem im ländlichen Raum stellen: Zum einen gibt es nur eine begrenzte Zahl von Notärzten, sodass ein gezielterer Einsatz dieses Personals eine erhebliche Erleichterung für alle ist. Auch für Patienten, die im Notfall darauf angewiesen sind, dass es verfügbare Mediziner gibt.
Zum anderen erlaubt der Telenotarzt in vielen Fällen schnellere Entscheidungen, etwa über die ersten Behandlungsschritte oder das Verabreichen von Medikamenten. Außerhalb der Großstädte, wo die Wege für Rettungswagen oft lang sind, kann solch eine Zeitersparnisse entscheidend sein.
Personaldecke in der Medizin könnte absehbar dünner werden
Das gilt umso mehr, da Sachsen-Anhalts Krankenhauslandschaft in den kommenden Jahren eher dünner als dichter werden könnte. Es kann nur helfen, wenn vor diesem Hintergrund die Sofort-Behandlung durch Sanitäter effektiver wird.
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Deswegen sollte Sachsen-Anhalt jetzt zügig landesweit auf das Telenotarzt-Modell setzen – der drohende Personalmangel in der Medizin könnte das Land in kommenden Jahren ohnehin in diese Richtung drängen. Die Testerfahrungen aus Halle, Mansfeld-Südharz und dem Saalekreis sollten nun im Rest des Landes genutzt werden. Vor allem die Patienten würden davon profitieren.