Landtagswahl 2026 Kommentar zum Parteitag in Wittenberg: Für die Grünen geht es ab jetzt um alles
Sachsen-Anhalts Grüne müssen bei der Landtagswahl 2026 um den Einzug bangen. Ob das neue Personal bei Wählern punkten kann, muss sich erst noch zeigen, kommentiert MZ-Redakteur Jan Schumann. Die Partei ist in einer schwierigen Lage.

Wittenberg/MZ - Die Grünen zeigen sich vor der Landtagswahl 2026 als selbstdisziplinierte Partei. Noch vor Jahren ging es weitaus wilder zu: Auf Parteitagen wurde auch schon mal das Führungspersonal frontal attackiert, Emotionen gehörten immer dazu.
Das vermeiden die Grünen jetzt. Sie sind sich ihrer schwierigen Situation bewusst. Bei der Wahl 2026 droht laut Umfragen das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde, damit wären die Grünen nicht im Parlament vertreten. Und sie wissen: Zerstrittene Parteien werden nicht gewählt.
Auf der Liste dominieren weiterhin Politiker aus den großen Städten
Gleichzeitig läutet die Partei einen personellen Umbruch ein. Jahrelang prägende Politiker treten nicht mehr an, stattdessen gehören nun der Migrationsexperten Mamad Mohamad und die Öko-Fachfrau Leonie Bronkalla zu den neuen Gesichtern. Dass dieser Umbruch ohne öffentlichen Krach vonstatten ging, ist nicht selbstverständlich.
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Reicht das? Das muss sich erst noch zeigen. Zwar kommt Spitzenkandidatin Susan Sziborra-Seidlitz aus dem Harz – ansonsten dominieren aber weiter Politiker aus den Städten Magdeburg, Dessau-Roßlau und Halle. Auf dem Land wird es mit diesem Personal schwierig.
Die Grünen wollen sich inhaltlich breiter aufstellen
Allerdings will sich die Partei inhaltlich breiter aufstellen. Sziborra-Seidlitz ist Expertin für Gesundheits- und Bildungspolitik, Mohamad für Migration. Die Grünen müssen sich auf diesen Feldern spürbar von der Konkurrenz abheben, um zu punkten.