Parteitag in Magdeburg Sziborra-Seidlitz ist wieder Co-Vorsitzende der Grünen in Sachsen-Anhalt
Sie will auch Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl 2026 werden: Susan Sziborra-Seidlitz ist am Samstag auf einem Parteitag der Grünen in Sachsen-Anhalt zur Co-Vorsitzenden gewählt worden. Dennis Helmich verteidigt seinen Posten in der Doppelspitze.

Magdeburg/MZ - Susan Sziborra-Seidlitz führt Sachsen-Anhalts Grüne als Co-Vorsitzende in die Landtagswahl 2026. Auf einem Landesparteitag am Samstag in Magdeburg wurde die 47-Jährige aus Quedlinburg (Harz) zur Parteichefin gewählt. Die Landtagsabgeordnete hatte die Grünen im Land bereits von 2016 bis 2021 angeführt.
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Mit Blick auf die Landtagswahl im kommenden Jahr forderte Sziborra-Seidlitz ihre Partei zu Einigkeit auf. 2026 werde sich die „Zukunft unserer Republik entscheiden“, sagte die ausgebildete Krankenpflegerin vor rund 100 Delegierten. Dann werde sich entscheiden, ob erstmals seit 1945 in einem Bundesland wieder Rechtsextremisten regieren. Die gebürtige Berlinerin hat bereits angekündigt, bei der Landtagswahl auch als Spitzenkandidatin antreten zu wollen. 88 Prozent der Delegierten wählten Sziborra-Seidlitz ohne Gegenkandidatin am Samstag ins Amt.
Helmich kündigt letzte Amtszeit als Grünen-Vorsitzender an
Ihr Co-Parteichef ist Dennis Helmich. Für den Hallenser stimmten 67 Prozent der Delegierten, sein Gegenkandidat Tobias Kremkau erhielt 29 Prozent. Auch Helmich warnte vor einem Aufstieg von Rechtsextremisten und Populisten 2026. „Wo die Mensch vom Staat allein gelassen werden, da holen sich die Populisten ihren Applaus“, warnte der 33-Jährige. Die AfD war bei der Bundestagswahl im Februar in Sachsen-Anhalt stärkste Kraft, sie ist vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.

Rechtsextremisten dürfe keinen Zentimeter Platz gelassen werden, warnte Helmich in Magdeburg: „Nicht in der Schule, nicht im Netz, nicht auf der Straße, nicht im Landtag und vor allem nicht in der nächsten Landesregierung.“ Er kündigte an, dass dies seine letzte Amtszeit als Landesvorsitzender sei.
Helmichs Konkurrent Kremkau monierte strukturelle Schwächen in der Landespartei. Er mache sich Sorgen um die Kreisverbände im ländlichen Raum - er habe den Vorsitz im Kreisverband Altmark übernommen, als dort niemand mehr Verantwortung tragen wollte. „Wir denken unsere Partei oft von oben nach unten, aber lebendig wird sie nur von unten nach oben“, so der 40-Jährige.
Kremkau: Mitglieder der Basis dürften nicht nur „Wahlkampfmaschine“ sein
Die Grünen-Mitglieder an der Basis dürften nicht nur als „Wahlkampfmaschine“ begriffen werden, so Kremkau. Sachsen-Anhalts Grüne haben ihre stärksten Kreisverbände in Halle, Magdeburg, Dessau-Roßlau und im Harz. Kremkau betonte aber: „Wir gewinnen die Wahl nicht nur in den Großstädten.“