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Landtagswahl Sachsen-Anhalts Grüne wählen Sziborra-Seidlitz zur Spitzenkandidatin für 2026

Die Grünen stellen die Weichen für die Landtagswahl 2026: Auf einem Parteitag in Wittenberg wurde die Frau aus dem Harz am Samstag zur Spitzenkandidatin gewählt.

Von Jan Schumann Aktualisiert: 22.11.2025, 14:13
Susan Sziborra-Seidlitz ist in Wittenberg zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2026 gewählt worden.
Susan Sziborra-Seidlitz ist in Wittenberg zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2026 gewählt worden. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Peter Gercke)

Wittenberg/MZ - Sachsen-Anhalts Grüne haben die Quedlinburgerin Susan Sziborra-Seidlitz zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2026 gewählt. Die 48-Jährige erhielt auf einem Parteitag in Wittenberg am Samstag 83 Prozent der Delegiertenstimmen. 66 Mitglieder stimmten mit Ja, 13 mit Nein. Es gab elf Enthaltungen.

Als Ziel definierte die Frau aus dem Harz den „Wiedereinzug in den Landtag zu sichern“. Zugleich warnte sie vor einem starken Ergebnis der rechtsextremen AfD. „Heimat ist keine Wagenburg, sie ist ein gemeinsames Projekt“, sagte Sziborra-Seidlitz.

Grüne warnen vor Machtübernahme der AfD in Sachsen-Anhalt

Sie warf der aktuellen Landesregierung aus CDU, SPD und FDP Ambitionslosigkeit vor. Diese Koalition habe „Geräuschlosigkeit zum Qualitätsmerkmal ihrer Politik“ gemacht, kritisierte die Abgeordnete. Ein Ziel ihrer künftigen Politik sei eine sichere Gesundheitsversorgung im Flächenland Sachsen-Anhalt. Sziborra-Seidlitz ist ausgebildete Krankenschwester.

Die Grünen-Politikerin betonte zudem mit Blick auf die Klimakrise: „Natur- und Umweltschutz sind keine Bremse“, sie seien die Grundlage für Politik. Dafür müssten sich die Grünen stark machen, so Sziborra-Seidlitz. Bedrohte Tierarten „machen keine Demo auf dem Domplatz“, so die Spitzenkandidatin.

Finanzpolitiker Meister mit starkem Ergebnis auf zweiten Platz gewählt

Auf den zweiten Listenplatz wählte der Parteitag den Finanzpolitiker Olaf Meister. Der Anwalt aus Magdeburg erhielt 94 Prozent der Stimmen. Er warnte vor einer Machtübernahme der AfD in Sachsen-Anhalt nach der Landtagswahl. „Ich mache mir Sorgen“, sagte der 54-Jährige. „Sie lassen sich nicht zähmen oder einbinden. Weil Mitarbeit nicht ihr Ziel ist.“ Meister warnte: „Sie wollen das System zerstören.“

In jüngsten Umfragen lagen die Grünen unter der Fünf-Prozent-Hürde, damit würden sie die Einzug in den Landtag verpassen. Die AfD kratzte zuletzt an der 40-Prozent-Marke, deutlich vor der CDU.

Auf dem dritten Listenplatz tritt die frühere Grünen-Landesvorsitzende Madeleine Linke an. Auf Platz vier wählte der Parteitag den gebürtigen Syrer Mamad Mohamad. Der 45-Jährige lebt seit 1996 in Deutschland, jahrelang leitete er die Migrantenorganisation Lamsa in Sachsen-Anhalt. Mohamad setzte sich mit 81 Prozent der Stimmen klar gegen drei Konkurrenten durch.