Hochwasser in Mansfeld-Südharz Drohende Überschwemmungen am Stausee Kelbra: Freiwillige Evakuierung in Thürungen abgeschlossen
Als der Stausee Kelbra seine Kapazitätsgrenze erreicht hatte, ist der Bergaer Ortsteil Thürungen am Dienstag freiwillig evakuiert worden. Einwohner in weiteren Orten sollten sich ebenfalls auf eine mögliche Evakuierung einstellen.
Sangerhausen/Thürungen/MZ - Wie der Landkreis Mansfeld-Südharz am Dienstagabend mitgeteilt hat, ist der Bergaer Ortsteil Thürungen aufgrund der aktuellen Hochwasserlage am Stausee Kelbra und an der Helme freiwillig evakuiert worden: Die Einwohnerinnen und Einwohner waren aufgerufen, bis spätestens 18.00 Uhr ihre Häuser zu verlassen.
Update: Helme-Hochwasser in MSH: Laut Landrat drohen derzeit keine weiteren Evakuierungen
Drohende Überschwemmungen am Stausee Kelbra: Notunterkunft in Turnhalle
"Einige Bewohner haben von dem Angebot Gebrauch gemacht und die Notunterkunft in der Turnhalle in der Ziegelhüttenstraße in Kelbra aufgesucht. Diese bleibt auch weiterhin Anlaufpunkt für Personen, die ihre Häuser verlassen wollen", so die Mitteilung des Landkreises am Dienstagabend.
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Vor Ort informierten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr via Lautsprecherwagen über die bevorstehende Evakuierung. Alle Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes sollten sich aufgrund der drohenden Überschwemmungen zu Verwandten oder Bekannten begeben. „Wer diese Möglichkeit nicht nutzen kann, kann die Notunterkunft in der Turnhalle in der Ziegelhüttenstraße in Kelbra nutzen“, hieß es aus der Pressestelle.
Wer sein Haus verlasse, sollte nur notwendige Dokumente mitnehmen, sowie dringend benötigte Medikamente, Kindernahrung oder Windeln für Babys und eventuell Bekleidung. Zudem sollten sich die Menschen entsprechend der Witterung anziehen.
Stausee Kelbra: Einwohner weiterer Orte sollen sich auf mögliche Evakuierung vorbereiten
Nach den Dauerregenfällen in den vergangenen Tagen sei der Stausee Kelbra an seiner Kapazitätsgrenze angelangt, heiß es, so dass in den Ortschaften entlang der Helme Überschwemmungen drohten. Betroffen seien Orte in den Gemeinden Goldene Aue, Südharz, Sangerhausen und Allstedt. „Auch hier sind die Einwohner aufgerufen, sich auf mögliche Evakuierungsmaßnahmen vorzubereiten.“
Mansfeld-Südharz: Mehrere Tausend Sandsäcke befüllt, Deiche werden kontrolliert
Neben der freiwilligen Evakuierung von Thürungen habe der von Landrat André Schröder (CDU) einberufene Stab für außergewöhnliche Ereignisse weitere, erste Maßnahmen beschlossen.
Hierzu zählt unter anderem das Befüllen von mehreren Tausend Sandsäcken mit Unterstützung der Sangerhäuser Ortsgruppe des Technischen Hilfswerkes, um kritische Infrastruktur in den Ortschaften zu schützen. Zudem kontrollieren Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren die Deiche.