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Ehe für alle Ehe für alle: Kritik an CDU-Politiker Ulrich Petzold aus Wittenberg für Blindenhunde-Äußerung

06.07.2017, 15:05
Die Kritik an einer Äußerung des CDU-Abgeordneten Ulrich Petzold zur Ehe für alle reißt nicht ab.
Die Kritik an einer Äußerung des CDU-Abgeordneten Ulrich Petzold zur Ehe für alle reißt nicht ab. Imago/Köhn

Magdeburg - Der Wittenberger CDU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Petzold ist mit Äußerungen zur jüngst vom Bundestag beschlossenen Ehe für alle auf scharfe Kritik gestoßen.

Es sei respektlos, schwule und lesbische Beziehungen mit der Beziehung zu Blindenhunden gleichzusetzen, sagte der Geschäftsführer der Aids-Hilfe Sachsen-Anhalt, Sven Warminsky, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. 

Die gleichstellungspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion im Magdeburger Landtag, Eva von Angern, bezeichnete den Vergleich als „zutiefst entwürdigend und geschmacklos.“

Heiko Maas: Für Ehe für alle keine Änderung des Grundgesetzes nötig

Nach Ansicht von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) muss das Grundgesetz für eine Öffnung der Ehe für alle nicht geändert werden: „Der Ehe-Begriff ist entwicklungsoffen. Weil er sich gewandelt hat und die Ehe heute die dauerhafte Lebensgemeinschaft zweier Menschen beliebigen Geschlechts ist, brauchen wir keine Änderung des Grundgesetzes“, schreibt Maas in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung „Die Welt“.

„Nirgendwo im Grundgesetz steht, dass nur Mann und Frau eine Ehe miteinander eingehen können.“ Es komme allein auf das Begriffsverständnis von Ehe an, sagte Maas.

Rechtliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen: Rechtsexperten uneins

Der Bundestag hatte am vergangenen Freitag mit einer breiten Mehrheit von SPD, Linken und Grünen sowie knapp einem Viertel der CDU/CSU-Fraktion der völligen rechtlichen Gleichstellung von Lesben und Schwulen einschließlich des uneingeschränkten Adoptionsrechts zugestimmt.

Rechtsexperten sind sich allerdings uneins, ob für die Öffnung der Ehe für alle eine Grundgesetzänderung nötig gewesen wäre. An diesem Freitag befasst sich der Bundesrat damit. (mz/dpa)