Maximal 15 Kilometer Corona-Bewegungsradius: Mobilitätseinschränkungen in Sachsen-Anhalt
Halle (Saale) - Es ist eine der gravierendsten Einschränkungen der neuen Corona-Verordnung: Für Corona-Hotspots in Sachsen-Anhalt gilt künftig für die Bürger eine Mobilitätsbegrenzung auf 15 Kilometer. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur neuen Regelung.
Ab wann gelten die Einschränkungen?
Ab Montag, 11. Januar gilt: Sobald ein Landkreis oder eine kreisfreie Stadt fünf Tage in Folge eine Inzidenz von 200 oder mehr aufweist, ist die Verwaltung verpflichtet, die Mobilitätsbegrenzung zu verhängen. Aktuell würde das in Sachsen-Anhalt mehrere Landkrise sowie die Stadt Halle treffen.
Welche Einschränkungen gelten genau?
Sobald das in Kraft tritt, dürfen sich die Bewohner noch maximal 15 Kilometer vom Wohnort entfernen.
Was zählt als Wohnort?
Gezählt wird nicht die heimische Adresse sondern die Grenze der Gemeinde. Das soll vor allem Bewohnern dünn besiedelter Gebiete helfen. Ab Ortsgrenze gelten dann die 15 Kilometer.
Gibt es auch Ausnahmen?
Triftige Gründe für das Verlassen des 15-Kilometer-Radius sind insbesondere die Ausübung beruflicher, mandatsbezogener oder ehrenamtlicher Tätigkeiten, die Inanspruchnahme medizinischer Versorgungsleistungen oder die Wahrnehmung des Sorgerechts. Tagestouristische Ausflüge stellen explizit keinen triftigen Grund dar.
Die Inzidenz-Werte unterscheiden sich oft, welcher Wert zählt?
Nach der ursprünglichen Regelung zählt grundsätzlich der Inzidenzwert, den das Ministerium für Arbeit und Soziales täglich am späten Nachmittag veröffentlicht. Seit dem 25. Januar zählt stattdessen der Wert des Robert-Koch-Institutes.
Ich wohne in einer Region mit niedriger Inzidenz, darf ich in einen betroffenen Landkreis fahren?
Ja, betroffen von den Einschränkungen sind lediglich die Bewohner der Landkreise und Städte mit einer Inzidenz über 200.
Wie wird das kontrolliert?
Die Polizei ist angehalten, mögliche Verstöße zu kontrollieren und zu sanktionieren. Die Höhe der Bußgelder stand zunächst jedoch noch nicht fest.
Was genau bedeutet die Inzidenz eigentlich?
Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz gilt als wichtiges Zeichen dafür, ob die Nachverfolgbarkeit der Infektionen noch machbar ist. Der Wert bildet die Fälle pro 100.000 Einwohner*innen in den letzten 7 Tagen ab. Die Berechnung erfolgt auf Basis des Meldedatums der Infektion. Der aktuelle Tag wird dabei nicht in die Berechnung einbezogen, weil an diesem noch weitere Meldungen erfolgen können. (mz)
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