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Landesgartenschau 2022 Das plant Bad Dürrenberg zur Landesgartenschau 2022

Von Melain van Alst 30.03.2017, 13:00
Ein Blick in den Bad Dürrenberger Kurpark, der zum Landesgartenschau-Gelände gehört.
Ein Blick in den Bad Dürrenberger Kurpark, der zum Landesgartenschau-Gelände gehört. Peter Wölk

Bad Dürrenberg - Landesgartenschau 2022 in Bad Dürrenberg - dieser große Traum ist nun  Realität geworden. Maßgeblich dazu beigetragen hat das Konzept, mit dem sich die Solestadt im vergangenen Jahr beworben hat. „Salzkristall & Blütenzauber“ ist  es überschrieben. 

„Dessen Ziel ist, das Bewusstsein bei den Besuchern  der Landesgartenschau und den Bürgern der Stadt für einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen und den Lebensräumen für zukünftige Generationen zu stärken“, sagt Bad Dürrenbergs Bürgermeister Christoph Schulze (CDU).

Landesgartenschau in Bad Dürrenberg: Archäologie, Kohle, Wein, Salz und Saale ziehen sich durch das Konzept

Die Landesgartenschau, kurz Laga genannt, vereint die Themen, die die Stadt gestern und heute geprägt haben und prägen. Archäologie, Kohle, Wein, Salz und Saale sind die Schlagworte, die sich durch das Konzept ziehen. Geworben haben die Kommunalentwicklung Mitteldeutschland (KEM) und die Stadt vor allem mit einer Schau, die sich auf einem kompakten Gelände wiederfinden wird.

Der Kurpark - umrahmt von Deutschlands längstem Gradierwerk auf der einen und der Saale auf der anderen Seite - soll der Laga den geeigneten Rahmen bieten. Auf diesen zehn Hektar und dem sich anschließenden Salinegelände sollen sich „Salzkristall & Blütenzauber“ widerspiegeln. Dafür wurden im Konzept vier Teilbereiche herausgearbeitet, die die MZ kurz vorstellt.

Alte Saline

Da wo einst die Siedehäuser standen, soll nun nördlich des Kurparks der Teilbereich „Alte Saline“ entstehen. Die Siedehäuser, einst 14 an der Zahl, zerfielen, nachdem die Salzproduktion eingestellt wurde. In diesem Teil soll der Haupteingang des Gartenschau-Geländes entstehen.

In Richtung Norden könnte zudem ein neuer Aussichtsbalkon den Blick über das Gelände ermöglichen. Auch das Thema  Kohle soll in diesem Bereich mit der Geschichte des Kohlebahntunnels der Tollwitz-Dürrenberger Feldbahn aufgenommen werden. Geplant sind ebenfalls eine Obstsortenschau sowie Schaugärten mit Freilandausstellungen, nicht zu vergessen: eine Blumenhalle.

Historischer Kurpark

Im zweiten Bereich  soll der Kurpark, so sieht es das Konzept vor, mit den bereits vorhandenen Anlagen nach historischem Vorbild aufgewertet werden. Dort könnten auch zusätzliche Bereiche für Blumen entstehen und im Zentrum soll die Hauptveranstaltungsfläche am Musikpavillon besonderes Augenmerk erhalten.

Daran entlang liegt das 636 Meter lange Gradierwerk mit einer Höhe von 12 Metern. Aus einer Tiefe von 223 Meter wird die Sole mit einem Salzgehalt von etwa acht Prozent gefördert und am Gradierwerk mit seinen Reisigzweigen konzentriert. Gerade das Querstück ist dringend sanierungsbedürftig, weshalb bereits ein Fördermittelantrag eingereicht wurde.

Saale-Terrassen

Zur Saale hin ist der Blick in Richtung Leuna derzeit in großen Bereichen versperrt. Gerade gegen Ende der 90er Jahre stand nur wenig Geld zur Verfügung, um im Kurpark etwas instandzusetzen  oder zu pflegen.

Er wuchs deshalb zu und die Sicht auf den Chemiepark konnte so auch gut verdeckt werden. Auch jene wechselvolle Geschichte mit der Industrie soll im Rahmen der Gartenschau thematisiert werden. Der Blick soll mit Sichtachsen auf den Chemiepark und die Saale freigelegt werden und die Kühltürme in Leuna illuminiert werden.

Darüber hinaus sollen in diesem Bereich terrassenartig Ebenen geschaffen werden. Die noch vorhandenen Stützmauern könnte dann als Grundlage für die Gestaltung dienen. Auch einen kleinen Weinberg sowie einen Winzerwanderweg sieht das Konzept vor.

Besucher könnten sich ausruhen und den Wein aus der Region Saale-Unstrut genießen. Auch die Radtouristen sollen auf dieser Seite des Geländes die Möglichkeit bekommen, über einen Nebeneingang das Gelände zu nutzen. So soll die Verbindung zwischen dem Kurpark und dem Radweg wieder belebt werden.

Waldpark

Im Süden des Gartenschaugeländes schließt sich der  hintere Teil des Kurparks an. Er soll bei der Laga zum Wald- und Blumenpark werden. Ein besonderer Anziehungspunkt wird hier die Lichtung zum Thema Bad Dürrenberger Schamanin bilden, wo Besucher mehr über die Lebensweise der Menschen im Mittelsteinzeit lernen können. Darüber hinaus könnte die Parkvilla wieder hergerichtet werden und verschiedene Schau- und Themenbereiche ihren Platz finden.

Das Konzept, mit dem sich die Stadt beworben hat, ist erst eine grobe Richtung für die Landesgartenschau. Es folgt zunächst ein freier und offener Ideen- und Realisierungswettbewerb, für den ein Preisgericht berufen werden muss, so Bürgermeister Christoph Schulze.

Darüber hinaus wird sich eine Landesgartenschau Bad Dürrenberg 2022 GmbH gründen, die weitere Organisationsschritte übernimmt. Und auch Verwaltung und Stadtrat werden in den kommenden Monaten und Jahren zahlreiche Gespräche, Abstimmungen und Beschlüsse zu treffen haben.

Bad Dürrenberg wird in Sachsen-Anhalt die fünfte Landesgartenschau ausrichten. Zeitz (2004), Wernigerode (2006) und Aschersleben (2010) waren bereits Ausrichter von Gartenschauen. Burg bei Magdeburg wird im kommenden Jahr mit seinem Konzept die Laga für Besucher öffnen. Und die Bad Dürrenberger schauen natürlich auf andere Schauen und lassen sich inspirieren. (mva)

Auch außerhalb des eigentlichen Geländes wird es Veränderungen geben, um den Besuchern der Gartenschau einen unbeschwerten Aufenthalt zu ermöglichen. Dazu zählen zum Beispiel zusätzliche Parkflächen. (mz)