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Eindämmung streunender Tiere Ein Verbot allein ist für die Katz

Unkastrierten Tieren den Freigang zu untersagen, kann helfen. Doch nur, wenn sich die Kommunen verantwortlich fühlen.

Von Hagen Eichler 15.12.2025, 07:41
MZ-Kommentator Hagen Eichler
MZ-Kommentator Hagen Eichler (Foto: Andreas Stedtler

Magdeburg/MZ - Mit bewundernswertem Engagement kümmern sich in vielen Städten und Dörfern Tierschützer um Katzen, die von ihren Besitzern ausgesetzt wurden oder schon herrenlos auf der Straße zur Welt gekommen sind. Die Vereine kämpfen gegen ein Elend, das auf verantwortungslose Tierbesitzer zurückgeht.

Das Fazit, das die Eisleber „Initiative Tierschutz – Tiere in Not“ und andere Vereine nach vielen Jahren Arbeit ziehen, ist ernüchternd. Aus ihrer Sicht haben die privat oder vom Land finanzierten Kastrierungen nicht dazu geführt, dass die Zahl der Streuner in Sachsen-Anhalt sinkt.

Ordnungsämter müssten Straßenkatzen auch kontrollieren

Die als Konsequenz erhobene Forderung nach einer landesweiten Kastrationspflicht, faktisch ein Ausgangsverbot für fortpflanzungsfähige Katzen, klingt auf den ersten Blick plausibel. Helfen würde sie aber vermutlich kaum. Wirkung kann sie nur dann entfalten, wenn es auch wirksame Kontrollen gibt. Zuständig sind die Ordnungsämter der Kommunen – die aber klagen vielerorts schon jetzt über zu viel Arbeit.

Etlichen Tierhaltern ist es leider schnurzegal, ob ihr Kater auf der Straße unversorgte Katzenbabys zeugt oder ihre Katze in irgendeinem Schuppen Junge zur Welt bringt. Diese Tierhalter würde man zu einer Verhaltensänderung nur dann bringen, wenn eine Pflicht zum Kastrieren und Chippen freilaufender Tiere eingeführt und zugleich auch wirksam kontrolliert wird.

Kommunen bräuchten bei Kastrationspflicht für Katzen mehr Personal

Es hängt vom Willen der Stadt oder der Gemeinde ab: Will sie, dass ihre Ordnungsamtsmitarbeiter verstärkt auch das Tierwohl durchsetzen? Will die Kommune, dass im Gegenzug andere Aufgaben zurückgefahren werden, die Kontrolle von Falschparkern etwa oder der Einsatz gegen Vandalismus und Schmierereien? Stockt die Kommune eventuell ihr Personal auf?

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]

Wer hier etwas erreichen will, muss mit Bürgermeistern, mit Stadt- und Gemeinderatsmitgliedern ins Gespräch kommen und Überzeugungsarbeit leisten.