Landesgartenschau 2022 Landesgartenschau 2022: Ein Traum wird für Bad Dürrenberg wird wahr

Bad Dürrenberg - Für Bad Dürrenberg erfüllt sich ein Traum: Die Landesgartenschau (Laga) wird 2022 in der Solestadt stattfinden. Die Stadt mit dem Salz in der Luft, Deutschlands längstem Gradierwerk und dem Kurpark an der Saale wird die Schau ausrichten.
Am Dienstag hat das Kabinett seine Entscheidung bekanntgegeben und ist damit dem Votum der Auswahlkommission gefolgt. Die Mitbewerber Dessau-Roßlau und die Harzstädte Blankenburg sowie Ballenstedt gehen leer aus.
Bürgermeister Christoph Schulze: „Bad Dürrenberg kann stolz sein.“
„Bad Dürrenberg kann stolz sein“, sagt Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) nach Bekanntwerden der Entscheidung. „Die Zeit war reif für einen Austragungsort im Süden des Landes.“ Fassen kann er es aber noch nicht so richtig: „Es wird ein paar Tage dauern, bis das angekommen ist.“
Das Warten auf die Entscheidung war zuletzt zur Geduldsprobe geworden. Bereits für Februar wurde eine Entscheidung erwartet, mehrfach jedoch verschoben. Vom Regierungssprecher war zu hören, dass es zusätzlichen Informationsbedarf gab. Und dann wandten sich die Dessauer an den Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU), zeigten sich kompromissbereit mit ihrem Konzept und sahen den Landesvater in der Pflicht, sich für Dessau stark zu machen.
Laga in Bad Dürrenberg: Ministerpräsident Reiner Haseloff glaubt an einen wunderbaren Gastgeber
Genützt hat es offenbar nicht. Stattdessen gratuliert Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert (Die Grünen) Christoph Schulze. „Bad Dürrenberg hat das fachlich beste Konzept vorgelegt. Wir glauben, dass wir dort einen Strahlpunkt für unser Land erleben werden“, so Dalbert.
Ministerpräsident Haseloff sagt zudem: „Wir haben uns dem Votum der Jury uneingeschränkt angeschlossen, weil das Ergebnis plausibel ist. Bad Dürrenberg wird ein wunderbarer Gastgeber sein, so wie es die Stadt schon einmal vor Jahrzehnten war.“
Das Votum der Jury kristallisierte Bad Dürrenberg mit 2.540 Punkten als Favoriten heraus. Es folgten Blankenburg mit 2.433 und Dessau mit 2.417 Punkten. Auf dem vierten Rang lag Ballenstedt mit 1. 919 Punkten. Nur zwei der neun Mitglieder der Auswahlkommission hatten aus fachlicher Sicht für Dessau gestimmt, sieben für Bad Dürrenberg.
Laga 2022 in Bad Dürrenberg: Historischer Kurparks und Gradierwerk werden saniert
„Ich freue mich, dass die Landesgartenschau 2022 nach Bad Dürrenberg kommt. Das haben sich die Einwohner, die so engagiert hinter dem Vorhaben standen, verdient“, sagt Landrat Frank Bannert (CDU).
Für die Solestadt ist es eine einmalige Chance. „Wir werden schaffen, was sonst nicht zu schaffen gewesen wäre“, so Schulze.
Ziel der Laga ist die Sanierung des historischen Kurparks und des Gradierwerkes, die Wiederherstellung der Saalehänge sowie die Schaffung von Blickachsen auf den Chemiepark. Es sollen die wichtigen Themen der Stadt zum Tragen kommen: die historische Förderung der Sole, die Salzproduktion und die wechselvolle Geschichte am Chemiestandort Leuna mit den Auswirkungen auf Bad Dürrenberg.
Dafür habe die Stadt zusammen mit der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft (KEM) das Konzept „Salzkristall & Blütenzauber“ erstellt, das nachhaltig sei und die Kosten der Schau an die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt anpasse. Geplant sind zehn Millionen Euro Investitionskosten und 3,3 Millionen Euro zur Durchführung.
Das sagen die geschlagenen Mitbewerber für die Laga 2022
Sichtlich niedergeschlagen sind dagegen die Mitbewerber. Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) zeigt sich enttäuscht: „Natürlich hätte ich mir die Gartenschau hier mitten im Harzkreis bei uns in Blankenburg gewünscht. Für mich steht fest: Wir geben nicht auf!“
Für Dessau war es bereits die zweite Niederlage in der Bewerbung um die Laga. Es unterlag bereits Aschersleben, das 2010 die Laga ausrichtete. „Wir hatten ein ambitioniertes Projekt, haben uns an alle Vorgaben gehalten, aber wir haben diese Entscheidung der Landesregierung zu akzeptieren“, so Oberbürgermeister Peter Kuras (FDP).
„Für Bad Dürrenberg ist das eine Riesenchance“, sagt Ballenstedts Bürgermeister Michael Knoppik (CDU), der Ballenstedt nicht als Verlierer sieht: „Jetzt sind wir an dem Punkt, zu Plan B zu greifen.“ Es sei klar, dass sich das Laga-Konzept nicht in allen Facetten umsetzen lasse, sondern nur bestimmte Projekte. (mz)