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Neue Technik an Uni Halle Neue Technik an Uni Halle: Aufzeichnung bringt Dozent ins Wohnzimmer

Von Benjamin Abicht 28.05.2014, 12:34
Studenten lauschen einer Vorlesung
Studenten lauschen einer Vorlesung dpa Lizenz

HALLE (Saale)/MZ - In Jogginghose und mit Chips auf dem Sofa sitzen und trotzdem der Vorlesung folgen? So utopisch diese Vorstellung auch sein mag, das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (LLZ) der Universität Halle bietet Dozenten bereits seit einem Jahr die Möglichkeit, ihre Vorlesungen aufzeichnen zu lassen. Seit dem Sommersemester 2014 kommt nun eine neue Software namens Matterhorn zum Einsatz, um die Aufzeichnungen auch in größerem Umfang ermöglichen zu können.

Ausgangsmaterial für E-Lectures

„Das ist einmalig in Sachsen-Anhalt“, erklärt Michael Gerth, Geschäftsführer des LLZ. Damit können Vorlesungen automatisiert aufgezeichnet und bereitgestellt werden. Das diene dann als Ausgangsmaterial für sogenannte E-Lectures, also elektronische Vorlesungen. Die Technik wurde bereits in sechs Hörsälen der Universität installiert. Bis Ende 2015 sollen noch 15 weitere ausgestattet werden.

Den Vorteil der Software erklärt Meinolf Müller, Medientechniker im LLZ, so: „Ein System, was autark läuft. Also auch so, dass die Dozierenden das später selbstständig durchführen können.“ Außerdem könne zwischen Vorlesungsvideo und Präsentation gewechselt werden. Bisher mussten beide Videoaufzeichnungen in ein Video eingebettet werden. Die Aufzeichnung soll allerdings die Vorlesung nicht ersetzen, sondern ergänzen.

Evaluation bestätigt Nutzen

Bisher wurde dies im Bedarfsfall mit Hilfe einer studentischen Hilfskraft und mobiler Technik realisiert. Je nach Anfrage konnten einzelne Veranstaltungen oder ganze Vorlesungsreihen aufgenommen werden. „Das ist ein Service für die Studierenden“, fasst Meinolf Müller den positiven Nutzen des Projekts zusammen. „Mithilfe der Aufzeichnungen kann man die Vorlesung im Nachhinein noch mal ort- und zeitunabhängig anschauen.“ Beispielsweise, um einen Inhalt im Krankheitsfall nachzuarbeiten oder sich auf eine Prüfung vorzubereiten.

Laut einer Evaluation der Universität kommt dieses Angebot bei den Studenten sehr gut an. Vor allem die Möglichkeiten, sich Vorlesungen noch einmal anzuschauen und die Aufnahme unterbrechen zu können, werden als positive Merkmale genannt. Die Angst, Studenten könnten der Vorlesung fernbleiben, sei unbegründet. Nur etwa 17 Prozent wählten die Aufzeichnung als Ersatz.