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MZ-Ferienspaß am 15. August MZ-Ferienspaß am 15. August: Wundersame Welt in den Franckeschen Stiftungen

Von stefanie greiner 15.08.2013, 20:08
Susanne Betzitza (links) führte die Kinder und Erwachsenen durch die Wunderkammer.
Susanne Betzitza (links) führte die Kinder und Erwachsenen durch die Wunderkammer. thomas meinicke Lizenz

halle/MZ - Ein Krokodil hat Philipp Leibe natürlich am Donnerstag nicht zum ersten Mal gesehen. Aus dem Fernsehen und auch aus dem Zoo kennt der achtjährige Junge aus Halle-Dölau das Reptil mit den spitzen Zähnen. Ein kleines Exemplar hat er sogar schon mal gestreichelt. „Ich finde Krokodile cool“, sagte er. Die dreieinhalb Meter lange Panzerechse in der Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen in Halle war für ihn dennoch Höhepunkt des MZ-Ferientages.

Knapp 200 Besucher waren in die barocke Schulstadt gekommen. Kinder und Erwachsene gingen in den Gebäuden und auf dem weitläufigen Gelände auf Entdeckungstour. „Die ganze Welt in einem Raum - das war die Grundidee der Wunderkammer“, sagte Susanne Betzitza. Die Mitarbeiterin des Kinderkreativzentrums Krokoseum führte die Besucher durch die Kunst- und Naturalienkammer.

„Es gibt hier überhaupt keine Beschriftungen“, sagte sie. Es sei eben eine Wunderkammer. Und so rätselten nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene, worum es sich bei dem einen oder anderen Exponat handeln könnte. Hier eine schillernde Muschel und da ein glitzernder Stein, in der nächsten Vitrine ein Vogelschädel und ein Regal darüber ein tätowierter Fisch. Moment mal. Ein tätowierter Fisch? Was es mit dem bemalten Kiemenatmer auf sich hat, konnte Susanne Betzitza auch nicht genau erklären.

Eindrucksvolles gab es auch einige Gebäude weiter zu sehen. „Gewaltig“, mit diesem Wort brachte Edith Reiche auf den Punkt, was ihr angesichts der vielen Bücherregale in der Kulissenbibliothek durch den Kopf ging. Mit ihren Enkelinnen Claudia und Luisa Schönfelder war die Seniorin aus Holzweißig (Anhalt-Bitterfeld) nach Halle gekommen. Vor allem die elfjährige Claudia staunte nicht schlecht, wie viele dicke Wälzer es in der Bibliothek von 1728 gibt.

30 000 Bücher stehen noch in den Originalregalen. Und einige davon bringen ordentlich was auf die Waage. „Wie schwer wird diese Bibel wohl sein?“, fragte Bibliothekarin Anke Mies die jungen Gäste. 35 Kilogramm war das Gebot eines Mädchens. Das war ein bisschen viel. „Zehn Kilogramm“, lautete der Tipp der elfjährigen Claudia. Volltreffer! Zumindest fast. Das Buch von 1665 wiegt 9,5 Kilogramm.

Nach Lust und Laune gespielt werden konnte am Donnerstag - wie es der Name schon sagt - im Spielehaus. Mitarbeiterin Katja Lehmann hatte nicht nur bekannte Brettspiele im Angebot, in den Regalen des Hauses waren Klassiker aus aller Welt zu finden. Darunter auch Pachisi. Auf dem meistgespielten Laufspiel der Welt baut die Spielkultur Europas auf. „Das Prinzip des Laufens und Schlagens findet man in vielen Spielen wieder“, sagte Katja Lehmann.

Auf dem Lindenhof hinter dem Waisenhaus konnten die jungen Besucher dann selbst kreativ werden. „Irgendwie klappt das nicht“, sagte Carla Melodie Delor und friemelte an einer Pfote herum. Sie bastelte eine Katze für ihre Oma, die am Freitag Geburtstag hat. Das siebenjährige Mädchen aus Mühlacker (Baden-Württemberg) verbringt die Ferien bei ihren Großeltern in Lieskau und war mit ihrem Opa beim MZ-Ferientag.

Mario Lesser half den Kindern auf der Slackline.
Mario Lesser half den Kindern auf der Slackline.
Thomas Meinicke Lizenz