Regionalliga-Volleyball: Regionalliga-Volleyball: MTV Wittenberg erwartet TSGL Schöneiche II

Wittenberg - „Wir haben in der einwöchigen Punktspielpause trainiert wie künftige Weltmeister“, sagt Ulf Jonas.

Der Chefcoach der Regionalliga-Volleyballer des MTV Wittenberg will mit dieser scherzhaft gemeinten Aussage aber auch verdeutlichen, dass der Aufsteiger die erkämpfte Tabellenführung mit aller Macht verteidigen wird. „Mir hat durch Krankheit zwar der komplette Mittelblock gefehlt, doch in den vergangenen Jahren habe ich das Improvisieren gelernt“, so der 47-Jährige, der die Außenblocker Benjamin Schenke, Mario Mollenhauer, Sebastian Kluge oder Patrick Reimann im Training einfach in die Mitte gestellt hat.

Die bisher einzige Saisonniederlage gegen die Bundesliga-Reserve des VC Olympia Berlin ist ausgewertet und laut Jonas aus den Köpfen seiner Spieler verschwunden. Es gibt Tage, da ist der Gegner in den entscheidenden Phasen einen Tick besser. „So ist Sport. Das müssen wir akzeptieren“, meint er und fügt an, dass der MTV in einigen Partien auch Glück gehabt hat. Wittenberg ist es in Berlin nicht gelungen, dass Fehlen einiger Leistungsträger zu kompensieren. „Deshalb hoffe ich, dass die erkrankten Philipp Wolff, Tobias Seiffert und Ralf Roßberg am Sonnabend wieder einsatzbereit sind.“

Um 18 Uhr stehen die Volleyballer aus der Lutherstadt in der Stadthalle der TSGL Schöneiche II (TSG heißt Turn- und Sportgemeinschaft Landbau) gegenüber. Die Drittliga-Reserve gehört nicht unbedingt zu den Wittenberger Lieblingsgegnern. „Eine sehr routinierte Mannschaft. Viele Spieler haben Erfahrungen in der zweiten Bundesliga und dritten Liga gesammelt“, hebt Jonas die Vorzüge des Kontrahenten hervor. Andererseits hofft der 47-Jährige, dass die TSGL-Akteure nicht mehr mit dem Engagement wie früher zu Werke gehen. „Unterschätzen werden wir Schöneiche auf keinen Fall“, so Jonas, der die Mannschaft „wesentlich stärker“ einschätzt, als es der augenblickliche Tabellenstand aussagt. Mit neun Punkten aus sieben Partien (drei Siegen, vier Niederlagen) steht die Truppe aus dem Landkreis Oder-Spree auf dem sechsten Platz. Mit viel Respekt spricht Jonas von Kapitän Robert Döbler, der mit seinen 2,02 Meter Körpergröße im Außenangriff kaum zu stoppen ist.

Ein bisschen improvisieren muss Jonas am Samstag trotzdem. Sein derzeit effektivster Angreifer, Patrick Reimann, wir auf der Arbeit gebraucht. „Schade“, sagt er, „diese Lücke müssen wir schließen“, so der Coach, der wahrscheinlich Benjamin Schenke auf diese Position stellen wird. „Zum Kader gehören 16 Spieler. Personalmangel als Ausrede kann ich nicht mehr ins Feld führen“, schiebt er ergänzend hinterher. Fest steht: Die Volleyballer aus der Lutherstadt wollen als Gewinner vom Parkett gehen und den „Platz an der Sonne“ im Winter genießen. An Herausforderungen muss sich die Mannschaft einfach gewöhnen. (mz)