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MTV Wittenberg  MTV Wittenberg : Volleyball-Trainer denkt an alte Zeiten zurück

24.11.2016, 06:00
Der Trainer des MTV Wittenberg, Ulf Jonas (links), erreicht mit seinen Ansprachen derzeit nicht alle Spieler, da der Kader selten komplett ist.
Der Trainer des MTV Wittenberg, Ulf Jonas (links), erreicht mit seinen Ansprachen derzeit nicht alle Spieler, da der Kader selten komplett ist. Nico Röder

Wittenberg - Ulf Jonas blickt mit etwas Wehmut auf „die alten Zeiten“ zurück. Früher haben die Spieler seiner Mannschaft alles versucht, um am Wochenende auf dem Parkett zu stehen, inzwischen werden andere Prioritäten gesetzt. „Kein Spieler besitzt einen Vertrag oder bekommt Geld für seinen Einsatz. Da gehen Arbeit und private Gründe eben vor“, sagt der Coach der Wittenberger Regionalliga-Volleyballer.

Er betont, dass diese Sachlage ein Grund ist, warum der MTV in den vergangenen drei Partien stets den Kürzeren gezogen hat. Vor dem Start ist Jonas noch optimistisch gewesen, dass ein Grundstock von 14 Akteuren ausreicht, um eine Saison durchzustehen, inzwischen hat ihn die Realität längst eingeholt.

Besserung ist nicht in Sicht. Dem Coach stehen am Sonnabend ab 18 Uhr beim Auswärtsspiel gegen den Landesmeister Brandenburgs, SG Prieros/Königs  Wusterhausen, die Partie wird in der Sporthalle an der Brückenstraße von Königs Wusterhausen ausgetragen - Patrick Reimann (verletzt) und Christian Brückmann (private Gründe) nicht zur Verfügung.

Jonas betont, dass deshalb die ganze Last der Verantwortung in der Annahme auf den Schultern von Mario Mollenhauer und Marcus Kralisch liegt. Einen schlechten Tag kann sich das Duo nicht leisten. Trotz der angespannten Personalsituation fahren die Lutherstädter nicht mit zittrigen Knien ins Nachbarland. Bei der 2:3-Niederlage in Cottbus habe die Mannschaft trotz Notbesetzung gezeigt, dass sie mithalten kann. „Gegen Ende der Partie ist uns die Kraft ausgegangen“, blickt Jonas zurück, der trotz seiner 48 Jahre selbst auf dem Parkett gestanden hat.

Der Coach des MTV nennt das Match beim Aufsteiger „richtungweisend“. Beide Teams haben ihre letzten drei Spiele verloren und werden daher mit aller Macht versuchen, den Bock umzustoßen. Über den Tabellennachbarn (7.), der wie Wittenberg (8.) neun Zähler auf dem Konto hat, weiß Jonas „so gut wie nichts“.

Einziger Infolieferant ist Sven Belitz, der früher mit Luckenwalde des Öfteren auf Prieros/Königs Wusterhausen getroffen ist. „Doch das ist Schnee von gestern. Im Endeffekt zählt die Leistung am Spieltag“, meint der Trainer, der auf den Anfang einer Erfolgsserie hofft.

Mut macht ihm auch der Blick auf die Tabelle. „Mit einem Sieg ist der Anschluss an das gesicherte Mittelfeld wieder hergestellt. Den wollen wir auf keinen Fall verlieren“, so seine Ansage. Obwohl im Training nur selten alle Akteure da sind, hat sich der 48-Jährige entschlossen, Spielauswertungen vorzunehmen. Persönlich fehlt es ihm, dass dadurch kaum ein Dialog entsteht. Doch wie gesagt: Die Zeiten haben sich geändert. (mz/tt)