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Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Piesteritzer Kellerduell hat zwei Verlierer

Von Michael Hübner 03.11.2013, 20:20

Wittenberg/MZ - Enttäuschung pur herrscht Sonntagnachmittag nach dem Abpfiff im Volkspark. Im Abstiegsgipfel trennt sich der Letzte der Fußball-Oberliga, FC Grün-Weiß Piesteritz, vom Vorletzten Heidenauer SV, 1:1. „Der Punkt“, lässt FC-Ex-Mannnschaftsleiter Frank Antelmann per Live-Ticker im Internet wissen, „hilft keiner Mannschaft“. Er trifft damit auch die Stimmungslage der beiden Trainer. „Ich bin unzufrieden. Wir wollten unbedingt gewinnen. Das war ein typisches Abstiegsspiel“, sagt der Heidenauer Andreas Haupt.

Verwirrung um Trainer-Posten

„Auch wir sind enttäuscht“, so sein Amtskollege Uwe Ferl. Er könne seiner Elf aber keine Vorwürfe machen. „Wir haben alles versucht“, so der Piesteritzer Cheftrainer, der personell fast aus dem Vollen schöpfen kann. „Das ist die bestmögliche Formation“, kommentiert Stadionsprecher Uwe Schreiber die Aufstellung. Es fehlt eigentlich nur der verletzte Verteidiger Marko Troglic, der nach dem Abschlusstraining passen muss.

Für personelle Verwirrung sorgen die Gäste. Im elektronischen Spielberichtsbogen taucht der Name Christian Fröhlich als Coach auf. Der Ex-Profi von Dynamo Dresden ist eigentlich der Mannschaftskapitän und Sportlicher Direktor des Vereins. „Er ist verletzt. Und der Coach bin ich“, klärt Haupt die Cheffrage für den Abstiegskrimi, der sehr zäh beginnt.

Die ersten Akzente setzen die Gäste aus Sachsen. Dabei fällt - das ist aber alles andere als überraschend - Svilen Veselinow Stoilov besonders auf. Das ist der Experte in Sachen Standards. Der erste landet am hinteren Außennetz. Der Torjubel ist verfrüht (16. Minute). „Das hatte schon was von Stefan Kießling“, berichtet Antelmann den Fans, die die Partie am Computer verfolgen. Es gibt aber kein zweites Phantom-Tor, weil das Schiedsrichterkollektiv um Marcel Kißling im Gegensatz zu den berühmteren Kollegen in der Bundesliga bei der Begegnung Hoffenheim gegen Leverkusen die Szene richtig beurteilen. Doch der Referee gibt den Gästen eine zweite Chance. Stoilow verwandelt den nächsten Freistoß eiskalt direkt (21.).

Aber auch die Piesteritzer haben einen Spezialisten für die ruhenden Bälle: Ladislav Stefke. Der 35-Jährige zirkelt das Leder vors gegnerische Tor. Der aufgerückte Abwehrmann Philipp Schlüter haut den Ball volley in den Kasten (33.). Der Treffer zum Ausgleich fällt aus dem Nichts. Zuvor hat lediglich Kevin Gerstmann das Ziel anvisiert, aber klar verfehlt (24.). Der Kontrahent präsentiert sich einen Tick gefährlicher. Nach einer Ecke holt der Piesteritzer Keeper Marvin Kleinschmidt das Leder noch mit einer Glanztat aus dem Dreieck (25.).

Dramatik im Schlussspurt

So ist für die zweite Halbzeit noch alles drin. Zunächst haben die Gäste erneut leichte Vorteile. Doch echte Chancen bleiben vorerst Mangelware. Das ändert sich im Schlussspurt. Beide Teams wollen unbedingt den Sieg. Die Begegnung ist jetzt mit einem Pokalfight zu vergleichen. Wer den nächsten Treffer erzielt, gewinnt. Die größte Möglichkeit haben die Heidenauer: Der eingewechselte Markus Hexamer vergibt freistehend vor dem Gehäuse und schiebt die Kugel neben das Tor (80.). Die letzten Minuten gehören den Gastgebern. Doch Jeffrey Neumann scheitert am erfahrenen Keeper Axel Keller (81).

FC Grün-Weiß Piesteritz: Marvin Kleinschmidt, Philipp Schlüter, Florian Freihube, Pawel Wojciechowski, Kevin Gerstmann (71. Dawid Ambroziak), Sebastian Töpfer, Ladislav Stefke, Jeffrey Neumann, Robert Römer, Oliver Hinkelmann, Tim Hebsacker (54. Tobias Klier, 75. Frank Lehmann)