Fliesen aus Zahna Fliesen aus Zahna: Auf solidem Boden

Zahna - Die Zahna-Fliesen GmbH ist mit einer neuen Geschäftsführung ins Jahr 2017 gestartet. Der Keramik-Ingenieur und Betriebswissenschaftler Thomas Klug hat die Führung des im Jahre 1890 gegründeten Tonplattenwerkes von Adrienne Muller übernommen.
Sie wird sich nach und nach aus dem operativen Geschäft zurückziehen, hat aber mit ihrem Sohn Maxime Fischer, der den Export weiter ausbauen wird, bereits die nächste Generation in Zahna am Start.
Thomas Klug setzt auf ein hochmotiviertes, vorrangig aus der Region stammendes Team. „Mit dieser 117-köpfigen Mannschaft schaffen wir es, über das eher schwache Wachstum von drei Prozent in der Branche hinauszuwachsen“, sagt er.
Paul Utzschneider gründete 1864 in Lothringen /Frankreich mit seinen beiden Söhnen und seinem Neffen Eduard Jaunez die Utzschneider & Eduard Jaunez Mosaik und Tonplattenfabrik. 1890 folgte ihr Zahnaer Tonplattenwerk (im Bild der Unterseitenstempel der Zahnaer Manufaktur). Die nahe gelegenen Tongruben und der erwartete Absatzmarkt im aufstrebenden Berlin war ausschlaggebend für die Standortwahl. Mit 600 Mitarbeitern war Zahna 1930 das drittgrößte Fliesenwerk. 1945 wurde der Betrieb durch die sowjetischen Besatzer demontiert. 1990 übernahm Guy Muller die Firma von der Treuhand und gliedert sie in die Gesellschaft Utzschneider & Jaunez ein. Der Betrieb wird umfassend modernisiert. 2011 wird Adrienne Muller geschäftsführende Gesellschafterin in Zahna. Quelle: Zahna Fliesen
Die Produkte des Unternehmens sprächen für sich. Ausschließlich Feinsteinzeug, „dessen Qualität international bekannt ist“, wird in diesem Werk produziert. Die Referenzliste ist tatsächlich beachtlich.
Von der Hermes Villa in Wien - Sissis „Schloss der Träume“ - über die Philharmonie in St. Petersburg, den Jugendstil-Bahnhof im polnischen Opole bis hin zu Discountern wie Lidl - weltweit - und Kaufland kann das Unternehmen stolz berichten. Zahna-Fliesen gehöre seit langem zu den Global Playern. Auch große Namen wie Porsche und Bayer zählen zum Kundenstamm des Unternehmens.
Dekor hält ewig
„Die historische Fliese gehört schon immer zu Zahna-Fliesen“, so die Eigentümerin Adrienne Muller. „Hier kennen uns die Kunden, wissen um unsere Kompetenz und unser Können“, fügt Thomas Klug hinzu, „aber unser Fokus liegt auf der Industrie“.
Ein Alleinstellungsmerkmal des Zahnaer Produkts sei die Durchfärbung der Fliesen. Hier fahre keine Fliese über den Drucker, und es gebe auch keinen Abrieb. „Auf den Fliesen laufen Sie 100 Jahre, ohne dass sie ihr Dekor verlieren“, weiß auch Marco Wissing. Der Produktionsleiter im Unternehmen führte die MZ durch die Hallen, vom Rohstofflager angefangen bis zum Versand.
Bemerkenswert ist besonders die Herstellung der Manufakturfliesen. Von Hand werden die Grundsubstanzen in ein Messinggitter gestrichen, jede Fliese wird einzeln gefertigt. „Bei besonders aufwendigen Mustern entstehen gerade mal etwa 35 Fliesen in einer Schicht, das ist ein Quadratmeter“, berichtet Adrienne Muller. Nicht eingerechnet sei dabei die Zeit, die zuvor dafür benötigt wird, um im hauseigenen Labor an dem Originaldesign zu tüfteln.
Die überstarken Industriefliesen wiederum halten Feuerwehren in Depots aus und trotzen Säuren und Chemikalien.
„Um den Ansprüchen des enormen Kundenstammes von Zahna-Fliesen gerecht zu werden“, so Klug, werde zudem großer Wert auf die Nutzung von regionalen Ausgangsstoffen gelegt. „Hier kann man von einer hochwertigen Ausgangsqualität profitieren. Tone, Rohkaoline und Feldspat kommen fast ausschließlich aus der Region, was den Patriotismus im Unternehmen stärkt“.
„Füreinander da sein, um zu wissen worauf man steht“ - danach werde im Unternehmen gelebt. „Um dieses auch weiterhin stark zu untermauern“, strebt das Unternehmen nun die international anerkannte Qualitätsmanagementnorm ISO 900 an. Dieses Siegel stehe für den hohen Prozessstandard und gebe Kunden Sicherheit und Vertrauen in die Qualität der Fliesenprodukte.
„Damit öffnen sich neue Türen für uns“, so Thomas Klug, dem die Wichtigkeit eines solchen Prüfsiegels bewusst ist. „Wir setzen auf Nachhaltigkeit und sind uns unserer Verpflichtung gegenüber unserer Umwelt bewusst“, sagt er.
Im April Tag der offenen Tür
Als einer der größten Arbeitgeber der Region, ist es dem Unternehmen auch wichtig, sich Nachbarn und Geschäftspartnern regelmäßig offen zu präsentieren.
So gibt es erneut am 22. April begleitet von einem Werksverkauf die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen. Die Geschäftsführung lädt ein, „durch die Produktion zu streifen und das Besondere bei der Zahna-Fliesen GmbH zu entdecken“. (mz)



