Wohnhausbrand im April Brand in Rottleberode: So geht es der Familie nach dem Feuer im April

Rottleberode - „Es war ein Schock“, sagt Christine Funk (67) aus Rottleberode und schaut zum Haus, das einer Baustelle gleicht. „Unser Lebenswerk und das unserer Mutter“, ergänzt Sohn Sascha (44), der mit seiner Familie in der oberen Etage und dem Anbau wohnt. In der Nacht zum 22. April brannte erst der große Carport lichterloh, wegen des starken Windes griff das Feuer im Nu aufs Wohnhaus über. „25 Meter hohe Flammen, das kann man sich kaum vorstellen“, sagt der Rottleberöder und schüttelt den Kopf.
13-jähriger Hausbewohner bemerkt zuerst den Brand und alarmiert die Feuerwehr
Der 13-jährige Rudi habe als Erster den brennenden Carport bemerkt, erzählt sein Vater. Rudi habe sofort die Feuerwehr alarmiert, natürlich auch die in der unteren Etage wohnende Oma, bei der sich sein Bruder Fritz (8) aufhielt, und die Nachbarschaft. „Er hat sogar noch die Katze aus der Küche gerettet, die hatte sich schon unterm Tisch verkrochen.“ Sie selbst seien gerade nach Hause gekommen.
Nach sechs, sieben Minuten sei die Feuerwehr vor Ort gewesen. „Das ging ruckzuck, ein Riesenhoch auf die Feuerwehr“, sagt Sascha Funk. „65 Leute aus Rottleberode, Uftrungen, Roßla, Stolberg und Schwenda. Manche hatten den Schlafanzug noch drunter. Zwei Feuerwehrfrauen haben ein Auto weggeschoben, um an einen zweiten Hydranten zu kommen. Die Leute sind abwechselnd mit Atemschutzgeräten ins Haus rein.“ Sie selbst hätten sofort die Kinder zu Freunden im Ort gebracht. „Sie sollten das alles nicht sehen“, erzählt der Vater.
Die Roßlaer Wehr rückte mit der Drehleiter an, Ziegel wurden runtergeworfen, um ins Dach zu kommen und von dort aus zu löschen. Alles sei mit Scheinwerfern ausgeleuchtet worden. „Und wir sind rumgehüpft wie die aufgescheuchten Hühner - und alle Leute aus der Siedlung mit.“ Bis morgens um sechs habe die Feuerwehr Brandwache gehalten. Sie selbst konnten bei Bekannten untergekommen, an Schlaf sei nicht zu denken gewesen. Noch in der Nacht hatten sie Jasmine Funks Eltern im Eichsfeld alarmiert, so dass sie morgens gleich die Kinder holen konnten.
Vereine, Schule, Kita und Anwohner spenden für Familie in Rottleberode
Doch trotz des großen Schocks - sie hätten sich nicht unterkriegen lassen und am nächsten Tag schon wieder nach vorn geschaut. Die Polizei habe ermittelt und keine Fremdschuld festgestellt, die Ursache des Feuers bleibe ungestellt, sagt Sascha Funk. Formalitäten mit der Versicherung hätten sie reibungslos klären können. Und sie selbst hätten sehr viel Unterstützung und Hilfe von allen Seiten bekommen, von vielen Freunden, Nachbarn und Kollegen.
Auch bei ihr, sagt Ortsbürgermeisterin Helga Rummel, hätten sich viele Rottleberöder erkundigt, wie sie helfen könnten: Vereine, Grundschule und Kindergarten, DRK, Einwohner. Das Ergebnis, sagt sie stolz, ist ein Scheck, den sie der fünfköpfigen Familie jetzt überreicht hat - über 3.020 Euro.
Die Überraschung ist groß, und auch die Freude. Denn das Geld wird die Familie brauchen können. Vieles ist durchs Feuer, Löschwasser und den Dauerregen zu Pfingsten, als das Dach noch nicht wieder gedeckt war, verloren gewesen. „Wir haben 23 Container voll Zeug weggeworfen“, sagt Sascha Funk. „Das Schlimmste war, die Kinderzimmer zu sehen.“ Auch wenn die Bilder in der Erinnerung bleiben werden, Funks schauen nach vorn. Sie wollen Weihnachten wieder einziehen. Sämtliche Arbeiten, sagt Sascha Funk, übernehmen Firmen aus Rottleberode. (mz)