1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Mittendurch statt vorbei

Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Mittendurch statt vorbei

Von Rita Kunze 24.09.2019, 11:56
Auf der Strecke des Europaradweges rund um Ermsleben sollen die Wege besser ausgebaut werden.
Auf der Strecke des Europaradweges rund um Ermsleben sollen die Wege besser ausgebaut werden. Marco Junghans

Ermsleben - Der erste Abschnitt des neuen Radwegs zwischen Gernrode und Ballenstedt steht kurz vor der offiziellen Übergabe. Da fragt sich mancher in der Stadt Falkenstein/Harz, warum sich die Stadt nicht an diesem Projekt beteiligt, mit dem aus der alten Bahnstrecke zwischen Gernrode und Frose ein attraktives touristisches Angebot geworden ist.

Viele hatten auf die Weiterführung bis Frose und damit bis zum Concordiasee gehofft. Falkensteins Bürgermeister Klaus Wycisk (CDU) erklärte nun in der jüngsten Stadtratssitzung, warum das Vorhaben ohne die Falkensteiner umgesetzt wird.

Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Stadt will profitieren

„Wir würden uns damit selbst von der touristischen Hauptstrecke trennen“, sagt er auf Nachfrage der MZ. „Die Zahl der Radtouristen nimmt zu, und wir möchten auch von den Radlern profitieren.“ Das bedeutet, dass die Stadt Radtouristen gerne auf dem Europaradweg R1 halten will, der durch Ermsleben verläuft. Auf einer Strecke von Gernrode nach Frose würden sie vorbeiradeln.

Ermsleben beispielsweise liegt an mehreren radtouristischen Routen, denn neben dem Europaradweg R1 und dem Radweg Deutsche Einheit gehören auch der Harzrundweg, der Jacobs-Pilgerweg und teilweise die Oranierroute dazu.

Der R1 teilt sich in vier Abschnitte. Der erste führt vom Ballenstedter Ortsteil Opperode nach Meisdorf, der zweite von Meisdorf zum Burggrund unterhalb der Konradsburg, der dritte führt von dort weiter nach Ermsleben, und der vierte verläuft von Ermsleben nach Reinstedt.

„Wir wollen uns nicht die Trümpfe aus der Hand nehmen lassen“, macht Klaus Wycisk deutlich. Die Stadt lege Wert darauf, ihre eigenen touristischen Sehenswürdigkeiten zu unterstützen. Das bedeutet, den R1 zu sanieren, der an eben diesen Sehenswürdigkeiten entlangführt.

Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Hoffen auf 1,4 Millionen Euro Fördermittel

Dafür sollen rund 1,4 Millionen Euro investiert werden; das sei nur durch eine hohe Förderung zu schaffen, so der Bürgermeister. Das Geld soll aus einem Förderprogramm der Investitionsbank des Landes kommen, und er gehe „zu 99 Prozent“ davon aus, dass die Stadt diese finanzielle Unterstützung auch bekommt.

„In einem Jahr könnten wir schon bauen.“ Der R1 im Falkensteiner Gebiet sei immer auffällig gewesen - wegen seiner schlechten Qualität. Der Zustand der Strecke „entspricht nicht einem internationalen Radweg“, sagt Klaus Wycisk.

Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Brücken und deren Konrolle sind zu teuer

Ein weiterer Punkt, der die Stadt davon abhält, sich an der Weiterführung der Gernröder-Ballenstedter Strecke zu beteiligen, sind die vier Brücken, die sich auf dem Abschnitt auf Falkensteiner Gebiet befinden. „Brückenbauwerke für eine öffentliche Nutzung müssen regelmäßig statisch überprüft werden“, erklärt Wycisk. „Das kostet richtig Geld, bis zu 6.000 Euro für eine Brücke. Das wären 24.000 Euro nur für die Überprüfung der Brücken, die wir auf Dauer wiederkehrend ausgeben müssten. Das würde völlig aus dem Ruder laufen“, so der Bürgermeister. (mz)