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Handball Handball: Rote Laterne hängt in Thale

07.11.2011, 17:48

THALE/MZ/MÄ/DAN. - Wie unglückliche Schiedsrichterentscheidungen eine Handball-Mannschaft aus dem Tritt bringen, wurde in Thale beim Bezirksliga-Punktspiel zwischen der SG Thale / Westerhausen und Germania Borne deutlich. Zweimal nahmen die Schiris rote Karten zurück, die sie zuvor Gästespielern gezeigt hatten. Das war natürlich zulässig, da das Spiel in beiden Fällen nicht wieder angepfiffen wurde, doch den Gastgebern brach die Aufregung darum das Genick.

Im ersten Fall wurde ein Borner zwar das dritte Mal mit Rot auf die Bank geschickt, doch das Kampfgericht hatte zuvor im Protokoll nur eine Zeitstrafe vermerkt. Beim zweiten Mal hatte die SG gerade den 21:22-Anschluss geschafft. Als dann eine rote Karte wieder zurückgenommen wurde, weil der zweite Schiedsrichter einen anderen Verursacher des Fouls sah, regten sich die SG-Spieler derart auf, dass sie den Faden und letztlich das Spiel mit 22:25 verloren und die rote Laterne übernahmen.

Dabei war das, was die Spielgemeinschaft in der ersten Halbzeit zeigte, sehenswert. Beim Training hatte Trainer Kay Tiebe Wert darauf gelegt, mehr Struktur in das Angriffsspiel zu bekommen und das dann dynamischer vorzutragen. Hochmotiviert zeigte das Team nach dem 0:1-Rückstand, dass es mit technischem Handball zum Erfolg kommen kann. Das 4:2 in der zehnten Spielminute verdeutlicht, wie hart beide Teams in der Deckung arbeiteten und dass auf beiden Seiten gute Keeper das Tor hüteten. Die Angriffe der Gastgeber wurden bis zum Schluss auf die Außenposition durchgespielt, von der aus Marcel Kipf drei Treffer hintereinander zum 7:3 erzielen konnte. Diese Führung schmeichelte den Gästen, denn es waren schon acht hundertprozentige Fehlwürfe zu verzeichnen. Thale / Westerhausen hielt das Tempo weiter hoch und ging 10:6 in Führung (20.). Die SG-Deckung arbeitete aggressiv, und die Schiris verhängten nun Zeitstrafen. Borne nutzte das Überzahlspiel und kam bis auf 9:10 (25.) heran. Alex Lazar mit einem verwandelten Strafwurf und Christopher Lehmanns Treffer führten zum 13:11-Halbzeitstand.

"Hätten wir mal lieber die Halbzeitpause weggelassen und weitergespielt", bekannte der SG-Trainer am Ende. Die SG verschlief den Beginn der zweiten Halbzeit. Sechs Fehlwürfe in Folge luden Borne zum Umkehrspiel ein und die SG sah sich plötzlich mit 14:16 (38.) im Hintertreffen. Dann wurde Lazar so gefoult, dass er ausscheiden musste und die Schiris dem Gästespieler dafür die rote Karte zeigten. Die Emotionen kochten bei der SG hoch, als diese Strafe zurückgenommen wurde. Die Gäste nutzten das, um auf 20:15 (46.) zu enteilen.

Maik Böckel und Denny Schilling konnten auf 18:20 verkürzen, aber dann kamen die Gäste zu zwei leichten Toren (52.). Die SG gab nicht auf und hatte mit Martin Benkert und Schilling zwei Männer, die mit vollem Körpereinsatz den Anschluss zum 21:22 schafften, als es die noch größere Aufregung um die zweite zurückgenommene rote Karte gab. Was wäre passiert, wenn sich die SG weiter auf das Spiel konzentriert hätte, anstatt diese kuriose Entscheidung weiter zu monieren? Die Borner waren cleverer, nutzten diese Aufregung und konnten sich mit 25:22 über zwei Punkte freuen.

Das Auftreten der Schiris wurden mit gellenden Pfiffen quittiert. "Unsere gute Leistung hat heute nicht gereicht, Cleverness konnten wir nicht trainieren und der Ausfall von Lazar wird uns noch zu schaffen machen", sagte Trainer Tiebe.

SG: Lazar (2), Kipf (3), Freye, Trübe (5), Benkert (3), Schilling (2), Böckel (3), Asmus (2), Lippmann, Spröggel, Lehmann (2), Noack, Schalanda, Kißler.