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Handball Handball: Kantersieg im Derby

Von Volker Degen 14.05.2012, 17:25

Quedlinburg/MZ. - Einen denkwürdigen 32:20-Sieg feierten die Handballer des Quedlinburger SV im ewig jungen Altkreis-Derby gegen die SG Thale / Westerhausen. Vor zehn Jahren gab es zwischen beiden Teams dramatische Spitzenspiele vor 150 bis 200 Fans. Diesmal sahen nur 60 das Derby, der an ihren Saisonzielen vorbei gerauschten Teams. Die einzige Brisanz bestand darin, dass der QSV bei einem Sieg mit fünf Toren Vorsprung noch in der Tabelle vorbei ziehen konnte und dies auch tat und Siebenter wurde.

Auf beiden Seiten fehlten Spieler, doch diesmal war die QSV-Bank gut besetzt. Auch die SG-Trainer Kay Tiebe und Eckhardt Märzke konnten aus dem Vollen schöpfen.

Das Spiel begann mit einem technischen Fehler der Gäste und Mathias Koehler traf. Maik Böckel glich per Strafwurf aus. Nach hartem Einsatz musste David Weist auf die Strafbank. Sofort wurden beim QSV die Positionen gewechselt, damit die einstudierte Überzahlkombination gespielt werden konnte. Die Fans des QSV staunten, wie gekonnt aber auch wie unbedrängt diese Wechsel durchgezogen wurden. Drei Tore fielen nach dem gleichen Muster. Wieder komplett versuchte die SG, nicht den Anschluss zu verlieren.

Neben einer wieder ausgezeichnet organisierten Abwehr von Mathias Krause, hatte aber vor allem Stefan Haertel im Tor etwas dagegen. Reaktionsschnell kaufte er den Gästen den Schneid ab. Selbst der nächste Strafwurf wurde entschärft. Lars Heller erhöhte per Heber auf 6:1. Nach einer Auszeit verkürzten Martin Benkert und Weist. Bei der nächsten SG-Zeitstrafe erhöhte der QSV wie zuvor. "Wenn man ohne Abwehr spielt, verliert man gegen jeden Gegner, besonders wenn ein Team wie der QSV den Sieg will", stellte SG-Chef Märzke nach dem Spiel fest. Der schwarze Tag für Böckel ging weiter, denn auch den nächsten Strafwurf vergab er. Selbst eine doppelte Überzahl brachte den Gästen nichts (14:6). Eine kuriose Zeitstrafe gegen QSV-Coach Christoph Fitschen nutzten Robert Asmus und Marcel Kipf zum 14:8-Halbzeitstand.

Ronny Kißler wechselte mit Björn Schalanda im Gäste-Tor und führte sich gleich mit einer guten Parade ein. Den Gegenangriff nutzte Christopher Lehmann zum 9:14. Marcel Waldhauer läutete den nächsten Sturmlauf des QSV ein. Immer wieder wurde das gleiche Angriffs-Schema genutzt. Ex-QSV-Trainer Benno Schmidt schmunzelte: "Das ist zwar Handball aus den 90'er Jahren, aber wenn man ihn so erfolgreich spielt, ist dies schon o.K." Guido Müller und Koehler, mit Treffern aus der zweiten Reihe, sowie Leweling vom Punkt trieben das Ergebnis bis auf 25:15.

Sicher war das Durchspielen des Balles bei den Gästen gefälliger, doch die entscheidenden Abspiele wurden zu lässig oder ungenau gespielt. Nur zwei von sieben Strafwürfen landeten im Kasten. Der QSV baute den Vorsprung weiter aus und Beifall gab es für Haertel, der nach einer seiner besten Leistungen mit Yves Ballin die Torwartposition tauschte. "Wenn die Mannschaft so diszipliniert auftritt sieht man, was für ein Potenzial in ihr steckt", fand Ex-Oberliga-Spieler Marco Frye.

QSV:

Haertel; Ballin, Ch. Bollmann; Rank (3); M. Bollmann (1 / 1); Krause (1); Leweling (8 / 3); Waldhauer (1); Koehler (10 / 1); Müller (3); Winkelmann (1); Heller (4); Eberding Thale / Westerhausen: Kißler; Schalanda; Lazar; Trübe; Freye; Asmus (1); Benkert (3), Kipf (4); Lippmann; Böckel (2 / 1); Lehmann (3); Weist (4 / 1); Götz (3); Oppermann