1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Handball: Handball: Die Festung eingenommen

Handball Handball: Die Festung eingenommen

11.04.2011, 16:03

THALE/MZ/MÄ. - Für alle nicht direkt Beteiligten ist ein Handballspiel geeignet, sich mal gut unterhalten zu lassen. Die Spieler und Verantwortlichen auf der Bank sind des öfteren jedoch dem Herzinfarkt nahe oder können sich vor Genugtuung entspannt zurücklehnen. Letzteres kommt natürlich seltener vor und schon gar nicht bei Spielen der SG Thale / Westerhausen in der Verbandsliga, so auch am Samstag beim 26:25-Sieg in Oebisfelde.

Die Spiele in Oebisfelde waren bisher immer hart umkämpft, und die SG hatte stets das Nachsehen. Auch diesmal begann die Partie hektisch. Kai Matthias, Steffen Kliem, Maik Böckel und Tim Böttcher erzielten einen 4:1-Vorsprung (7.), und Mark Illig kam mit einem gehaltenen Strafwurf gut ins Spiel. Aber dieser Vorsprung konnte nicht ausgebaut werden, denn die SG wollte alles zu genau machen. Dazu kamen etliche technische Fehler, die die Gastgeber nutzen konnten. Das Spiel plätscherte dahin, wobei die SG zwar wollte, aber sich selbst im Weg stand, und die Hausherren nicht konnten bzw. nur von den Fehlern der SG profitierten.

Trainer Dirk Heinrichs mahnte in einer Auszeit die mangelhafte Chancenverwertung an und versuchte, die Übermotivation wieder zu kanalisieren. Robert Mennecke, Martin Benkert und Böckel stellten einen 10:7-Vorsprung (23.) her. Über ein 12:9 (27.) ging es dann mit 13:11 in die Halbzeitpause. Beruhigende Worte in der Kabine sollten den Puls einiger Spieler doch runterregeln, aber die Hektik auf dem Parkett blieb.

Die Bodestädter sündigten mit ihren Chancen, und die Fans bekamen das Gefühl, dass es bald eine Quittung dafür geben kann. Und schon kamen die Probleme: Die Schiris verhängten neben Strafwürfen nun auch noch zusätzliche Zeitstrafen, und die SG wurde anfällig. Ab dem Spielstand von 17:13 (37.) spielte die SG in Unterzahl. Am Ende waren es zwölf Zeitstrafen und elf Strafwürfe, die die Schützlinge von Trainer Heinrichs zu verkraften hatten.

So gelang es Oebisfelde, den Vorsprung aufzuholen und beim 19:19 (48.) zu egalisieren. Keeper Illig war jedoch in Hochform, und trotz der roten Karte gegen Kliem (50.) behielt das Team den Kopf oben. Benkert strotzte vor Selbstvertrauen und seine beiden Tore zur 22:20-Führung brachten etwas Entlastung. Wegen eines nachfolgenden höherklassigen Spiels füllte sich die Halle zusehends, und die Zuschauer trieben ihr Team an. Obwohl Mennecke zwischenzeitlich zwei Tore erzielte, erreichten die Gastgeber das 24:24 (57.).

War bis dahin Hektik zu verspüren, so spielte die SG jetzt abgeklärt. Trotz eines Stürmerfouls von Mennecke (58.), dem abgefangenen Angriff und der Führung zum 25:24 blieb man ruhig. Jetzt ging alles ganz schnell. Oebisfelde gelang 15 Sekunden vor dem Abpfiff das 25:25, und keiner bekam so richtig mit, wie schnell Illlig den Ball aus dem Netz zum Anwurf wuchtete und die Schiris anpfiffen. Manuel Slawig startete auf der Außenposition durch, bekam den Pass und drei Sekunden vor Ultimo, zappelte der Ball im gegnerischen Gehäuse. Der Tanz in der Hallenmitte war der Grund für den 26:25-Sieg in der buchstäblich letzten Sekunde.

SG: Böttcher (4), Slawig (3), Böckel (1), Benkert (5), Weist (3), Mennecke (5), Bartos (1), Wittig, Matthias (2), Kliem (2), Illig, Schalanda