Bodekeilerbrücke eröffnet Bodekeilerbrücke eröffnet: Ein Nadelöhr ist jetzt entschärft

Thale - Über sieben Brücken gehen, das konnten die Thalenser in ihrer Kernstadt schon länger. Seit Mittwoch ist die Zahl der Überführungen über die Bode in diesem Bereich nun sogar zweistellig: Die Bodekeilerbrücke am Ferienhausdorf ist zwischen der nur wandernd erreichbaren Teufelsbrücke und der Brücke am Kreisverkehr in der Neinstedter Straße die zehnte, die einen trockenen Fußes ans andere Ufer bringt.
Eröffnet wurde das Bauwerk am Tag vor Himmelfahrt, reichliche zwei Monate nach dem ersten Spatenstich, von den Köpfen des Ferienhausdorfs, der Stadtverwaltung und der an der Errichtung beteiligten Unternehmen und Büros.
„Ganz uneigennützig haben wir es aber auch nicht gemacht“
„Es ist ein tolles Bauwerk, ich bin begeistert“, machte Hans-Peter Brinkmann, Geschäftsführer des Ferienhausdorfs, keinen Hehl aus seiner Freude. Zu dieser gab ihm jedoch nicht nur die Optik der Brücke mit ihren Geländern und Fachwerkbögen aus Aluminium Anlass, sondern auch die Tatsache, dass damit ein Nadelöhr in Thale entschärft worden sei.
Bislang mussten Besucher, die auf dem Großparkplatz auf dem Gelände des ehemaligen Eisenhüttenwerks parken, auf dem Weg ins Bodetal stets am Kreisverkehr von Bahnhof-, Park- und Walther-Rathenau-Straße vorbei. Es grenze an ein Wunder, dass dort, wo sich Autos, Radfahrer und Fußgänger, oft auch Familien mit Kinderwagen, auf engstem Raum begegneten, noch nichts Ernstes passiert sei, stellte Brinkmann klar.„Ganz uneigennützig haben wir es aber auch nicht gemacht“, setzte er mit Blick auf die vom Ferienhausdorf finanzierte Bodekeilerbrücke hinzu. Sie führt Gäste auf dem Weg zu Hexentanzplatz oder Rosstrappe direkt am Ferienwohnpark vorbei.
Spatenstich am Tag der Lockdown-Maßnahmen
Das, so der Geschäftsführer gegenüber der MZ, sei seiner Gesellschaft insgesamt einen Anschaffungspreis in der Größenordnung von 350.000 Euro wert gewesen. „Ich habe mir überlegt, es ist ja eine richtige ,Corona-Brücke‘“, ließ Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) die rund 40 Eröffnungsgäste an seinen Gedanken teilhaben. Der erste Spatenstich sei an dem Tag gesetzt worden, an dem die Lockdown-Maßnahmen bekanntgegeben worden seien. „Und heute hat die Landesregierung gesagt, dass wir ab 28. Mai wieder Gäste in Thale empfangen können.“
Hotelübernachtungen werden dann für Urlauber aus dem Inland wieder möglich sein. „Wenn sie nicht schon einen Namen hätte, würde ich sie fast ,Corona-Brücke‘ nennen wollen“, ergänzte Balcerowski augenzwinkernd. Bodekeilerbrücke heißt die neue Überführung, weil sich an ihrem Standort mal ein Keiler herumgetrieben haben soll, wie Brinkmann zum Startschuss der Bauarbeiten erzählt hatte.
Knapp zehn Wochen Bauzeit - das ist Rekord
In Rekordzeit, lobte der Chef des Ferienhausdorfs, habe die Firma Recycling und Sanierung Thale (RST) die Brücke fertiggestellt. Knapp zehn Wochen vergingen zwischen dem ersten Spatenstich und der Eröffnung, noch einmal etwa vier Monate älter sind die allerersten Pläne für das Bauwerk.
Wie bei der Brücke an der Talstation der Seilbahnen, die im Dezember eingeweiht wurde, stammt die Aluminiumkonstruktion vom Hersteller Bitschnau Metallverarbeitung aus Österreich. Und genau wie diese, berichtet RST-Geschäftsführer Carl Finck, sei das 36 Meter lange und 2,50 Meter breite Metallgestänge Anfang der Woche in einem Stück eingehoben worden. Was noch fehle, seien die Geländer in den Bereichen vor der Brücke, die jedoch schon bald folgen sollen.
Beschilderung steht auch schon
Was dagegen bereits steht, ist die Beschilderung: Mehrere Wegweiser auf dem Großparkplatz und entlang des Ferienhausdorfs zeigen die Richtung zum neuen Weg ins Bodetal an. Der Bauhof der Stadt hat sie am Dienstag angebracht, um auf die von Chefplaner André Drachau vom Ingenieurbüro für Bauplanung und Beratung (IPB) konzipierte Brücke hinzuweisen. Nun, sind sich Balcerowski und Brinkmann einig, könnten Pfingsten und die Sommersaison kommen. (mz)