Neue Brücke ins Bodetal Neue Brücke ins Bodetal: 36 Meter Spannweite und komplett aus Aluminium

Thale - „Wir sind dankbar, dass ihr dieses Nadelöhr beseitigt“, sagt Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU). Er wendet sich damit an den Geschäftsführer des Thalenser Ferienhausdorfes, Hans-Peter Brinkmann, und an André Drachau vom Ingenieurbüro für Bauplanung und Beratung GmbH, er ist der Chefplaner der neuen Brücke.
Das Nadelöhr, das Balcerowski anspricht, ist bisher noch der Kreisverkehr auf der Stadtseite der Bode, wo Bahnhofstraße, An der Hütte, Walther-Rathenau-Straße und Parkstraße zusammenkommen. „Dort ist vor allem an Wochenenden und Feiertagen die Hölle los“, sagt Ingenieur Drachau.
„Auto- und Busverkehr, Menschen, die vom Bahnhof kommen, Touristen aus dem Ferienhausdorf und sonstige Fußgänger und auch Radfahrer zwängen sich da förmlich durch“, erklärt er. Bis jetzt ist dieser Zugang, der dann über die Autobrücke auf der Walther-Rathenau-Straße führt, der einzige ins Thalenser Bodetal und zu den Seilbahnen und zurück.
Neue Brücke ins Bodetal: Der touristische Kuchen wird immer größer
Und das, wo in der Stadt „der touristische Kuchen immer größer wird“, wie Balcerowski es ausdrückt. Der mit seinem Ferienhausdorf durchaus als Tourismusexperte geltende Hans-Peter Brinkmann pflichtet Balcerowski bei und rechnet den Anwesenden den Besucheranstieg in Thale insgesamt vor: „2016 hatten wir 406.000 Übernachtungen, 2017 423.000, 2018 über 450.000 und 2019 etwa 473.000.“
Daraufhin verrechnet Brinkmann diese Zahlen mit den jeweiligen Anstiegen der Übernachtungen in seinem Ferienhausdorf und sagt mit stolzem Lächeln: „Der Zuwachs der Übernachtungen ist also fast ausschließlich durch uns entstanden.“
„Ich bin selber überrascht, dass wir so schnell eine Genehmigung dafür bekommen haben.“
Balcerowski gönnt Brinkmann seinen kleinen Triumph, er wisse, was Thale an dem Ferienhausdorf im Bodetal hat. Der Tourismus sei überhaupt ein wichtiger Motor für die Stadt, so der Bürgermeister in seiner Rede beim Spatenstich. Wobei er aber auch mehrmals betont: „Wenn wir Investoren nach Thale locken, dann nicht nur für Fremde, sondern auch für die eigenen Leute.“ Bezogen auf die neue Brücke sagt er dann noch: „Ich bin selber überrascht, dass wir so schnell eine Genehmigung dafür bekommen haben.“
Schnell soll es auch mit der Fertigstellung der Bodekeilerbrücke gehen - sie heißt so, weil sich an der Stelle mal ein Keiler herumgetrieben haben soll, erzählt Brinkmann. Die Brücke jedenfalls soll bereits am Tag vor Himmelfahrt eingeweiht werden. „Sie kommt dann komplett in einem Stück und wird mit einem Kran als Ganzes eingehoben“, erklärt Chefplaner Drachau. Die Brücke werde voll und ganz aus Aluminium bestehen und vorher zusammengeschweißt, sie werde natürlich eine Geländerführung haben und zwei Fachwerkbögen, ebenfalls aus Aluminium. Ihre Spannweite soll 36 Meter betragen und die lichte Breite 2,50 Meter. „So kann sie bequem auch von Rollstuhlfahrern passiert werden“, sagt Drachau.
Beschilderung zur Brücke, damit der neue Zugang gefunden werden kann
Mit der Fertigstellung soll auch eine vollständige Beschilderung installiert sein, damit die Menschen den neuen Zugang ins Bodetal leicht fänden, so Drachau weiter. Die Brücke wird ihren Bogen direkt von der großen Parkfläche an der alten Maschinenfabrik hin zum Eingangsbereich des Ferienhausdorfs schlagen, von dem der Zugang zur Seilbahnstation auch nicht weit ist.
Es sind noch gut zwei Monate bis zum 20. Mai, dem Tag vor Himmelfahrt, wenn ein riesiger Kran die komplette Schweißkonstruktion, die dann Bodekeilerbrücke heißen wird, auf die Stahlbetonwiderlager an beiden Ufern setzen soll. „Hoffen wir, dass es dann passt“, sagt Ingenieur Drachau. (mz)
