Liebesglück in Zörbig Liebesglück in Zörbig: Brachstedter folgt seiner kranken Frau ins Heim

Zörbig - „Wir sind fast unser ganzes Leben zusammen und wollen nun auch die letzten Jahre gemeinsam verbringen.“ Für den 89-jährigen Hans Güldenpfennig sind das nicht nur Worte, es sind auch Taten. Nachdem seine 91-jährige Frau im vorigen Jahr noch stärker pflegebedürftig wurde, habe er sich entschieden, mit ihr gemeinsam von Brachstedt ins Caritas Altenpflegeheim nach Zörbig zu ziehen. „Hier haben wir ein eigenes Zimmer und ich kann immer für meine Frau da sein, wie schon die ganzen Jahre zuvor“, sagt er und zeigt dabei ihr kleines Reich, in dem sie in der vorigen Woche das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feiern konnten.
Beim Laternenfest lieben gelernt
Hans Güldenpfennig blickt zurück: Beim Laternenfest in Halle habe man sich kennen und lieben gelernt, erzählt er. Die Hochzeit habe nicht lange auf sich warten lassen und auch der Sohn sowie die Tochter vergrößerten danach bald die Familie. Zurzeit zählen dazu noch vier Enkel und zwei Urenkel, ergänzt Tochter Adelheid. Sie ist stolz auf ihre Eltern, die mit den Kindern immer viel gemeinsam unternahmen.
In ihrem arbeitsreichen Leben haben die Güldenpfennigs auch Reisen unternommen. „Am interessantesten war die Fahrt in die Mongolei“, blickt der Senior zurück. Die Tochter habe dort drei Jahre gearbeitet und so sei der Wunsch entstanden, einmal das ferne Land kennen zu lernen, in dem die eigene Tochter so lange tätig gewesen war.
Das Geheminis ihres Eheglücks
Neben seinem erlernten Beruf als Heizungsinstallateur hatte der Ehemann viele Jahre im Ätznatronbetrieb des Elektrochemischen Kombinates in Bitterfeld gearbeitet, seine Frau ist Hortleiterin gewesen, die manchmal auch vor Grundschüler gestanden habe. „Ich hatte eine anstrengende Arbeit bei viel Hitze“, erinnert er sich und spricht auch davon, dass er damals den Weg zur Arbeit immer mit dem Fahrrad zurückgelegt habe. „27 Kilometer hin und 27 wieder zurück.“ Auch Auto sei er bis vor zwei Jahren noch gefahren, ist Hans Güldenpfennig stolz auf seine Fitness. Bis nach Mannheim sei er noch gefahren und natürlich auch an die Ostsee - und das mit dem Trabant. Ebenso freut sich der Senior darüber, dass er seinen Schrebergarten in Rieda bis vor zwei Jahren noch bewirtschaften konnte.
Auf die Frage, welches Rezept er für die 65 Ehejahre habe, sagte er lachend: „Man muss immer schön auf die Frau hören, dann klappt das auch mit dem Zusammenleben.“ Das sollten sich vor allem die jungen Leute von heute einmal genau merken. (mz/mm)