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Karate Karate: Bereits eine hohe Qualität

Von christian kattner 19.03.2012, 17:57

zörbig/MZ. - Eine Geburtstagstorte gab es nicht, Gratulanten waren allerdings zahlreich erschienen. Neben Mitgliedern des Vorstandes waren auch viel Kareteka nach Zörbig gekommen, um beim einjährigen Jubiläum der Abteilung Karate des SV Zörbig dabei zu sein. "Ich war sehr erfreut über die Resonanz", sagt Tino Weinert. Ein Abteilungsleiter im klassischen Sinne ist er zwar in den Vereinsregistern, als solcher möchte Weinert aber nicht unbedingt bezeichnet werden. "Ich bin Sensei", sagt Weinert. Die Übersetzung dieses japanischen Begriffes ist Lehrer oder Meister.

Und als solcher versteht sich der Zörbiger auch. Nachdem er bereits sechs Jahre in Dessau ein Dojo leitete, wollte er etwas eigenes auf die Beine stellen, probierte es erneut in der Muldestadt. "Da hat es aber nicht so richtig geklappt", sagt Weinert. Nach kurzer Zeit nahm die Teilnehmerzahl wieder ab. Das gestaltete sich in Zörbig ganz anders. Zum ersten Schnuppertraining kamen dreizehn Interessierte, zwölf halten der Zörbiger Abteilung weiterhin die Treue. "Am Anfang war die gesamte Last auf meinen Schultern verteilt", erzählt Tino Weinert. Mittlerweile findet er aber beim Zörbiger Mehrspartenverein die ausreichende Unterstützung für seine Tätigkeit.

Dass es soweit kommen würde, war zu Beginn freilich nicht zu erwarten. Weinert spürte eine leichte Unwissenheit bei den Vorstandsmitgliedern, noch lief nicht alles reibungslos. Doch änderte sich das schnell. Nach und nach fand man beim SV Zörbig Gefallen an der neuen Abteilung, unterstützt mittlerweile beispielsweise mit neuen Matten für das Training. Dass die Abteilung eine positive Entwicklung genommen hat, ist eindeutig zu erkennen. Mittlerweile sind es zwanzig Mitglieder, die regelmäßig an den Trainingseinheiten teilnehmen. Die Zusammensetzung ist dabei breit gefächert. Neben einer 38-jährigen Anfängerin mit weißem Gurt trainiert Tino Weinert Kinder und Jugendliche. Auch wenn er sagt, dass Karate für alle Altersklassen offen ist, so gibt es auch gewisse Grenzen. Die werden zum einen beim Mindestalter gezogen, aber auch beim Umgang mit dem Sport. "Ich nehme nicht jeden", sagt Tino Weinert, "Karate ist eine Verteidigungssportart und nicht zum Angriff gedacht. Wenn ich das Gefühl habe, dass jemand das missachten könnte, werde ich ihn nicht unterrichten."

Auch bei den Kindern macht der Sensei Abstriche. Mindestens sechs Jahre müssten die Interessenten alt sein. Da er alleine das Training anbietet, sind seine Kapazitäten begrenzt. Kleinere Kinder müsste er anderweitig beschäftigen, beispielsweise mit Fußball. Doch den wird man in seinen Einheiten nicht durch die Halle rollen sehen. Tino Weinert ist ein Sensei mit klaren Regeln: "Bei mir wird nur Karate trainiert." Doch auch wenn er aus dem klassischen Karate kommt, so ist auch er offen für Veränderungen und fährt mittlerweile mit den Kindern auch zu Wettkämpfen. "Sie brauchen den Moment, in dem sie sich messen können, so bekommen sie eine Bestätigung", sagt Weinert.

Die Bestätigung für seine bisherige Arbeit bekam er bei der Geburtstagsveranstaltung. So waren die Kampfrichter in den Gesprächen sehr von der Qualität der Zörbiger Karateka überrascht. Und so klingt es auch nicht vermessen, wenn Tino Weinert sagt, dass er die Abteilung in den kommenden Jahren vergrößern und zu internationalen Erfolgen führen möchte. Die Basis dafür ist gelegt - nach nur einem Jahr.

Interessierte können immer dienstags (18 bis 19.30 Uhr) oder sonntags (14 bis 17 Uhr) in der Turnhalle Grünstraße in Zörbig vorbeischauen.