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Handball 3. Liga Ost Handball 3. Liga Ost: Köthen revanchiert sich für Provokation

Von Daniel George 28.09.2014, 18:35
Augen zu und durch - gegen den SV Anhalt Bernburg fehlte Steffen Fischer (li.) die Feinjustierung. Gegen Bad Blankenburg lief es besser.
Augen zu und durch - gegen den SV Anhalt Bernburg fehlte Steffen Fischer (li.) die Feinjustierung. Gegen Bad Blankenburg lief es besser. Engelbert Pülicher Lizenz

Bad Blankenburg - Wie sich seine Mannschaft den ersten Drittliga-Auswärtssieg der Saison erspielt hat? Steffen Fischer hörte sich unfassbar zufrieden an. „In alter HG 85-Manier“, sagte der Spielertrainer am Sonntagabend nach dem 30:28-Erfolg beim HSV Bad Blankenburg. „In der ersten Halbzeit hatten wir das Gefühl, dass gar nichts geht“, erzählte Fischer, „dann haben wir in der Pause kurz einen Gag gemacht, dass das unser Spiel ist - und das war es dann plötzlich auch.“

Aussagen als Motivation

Dass sich dieses Spiel noch zu einem glücklichen entwickeln würde, ahnte im Köthener Fan-Lager im ersten Spielabschnitt niemand. Zu überlegen war Bad Blankenburg, zu ungefährlich Köthen. Aufgrund seiner Trainingsleistung, wie Fischer erzählte, durfte Phil Döhler zwischen den Pfosten beginnen. „Das hat leider nicht so gut funktioniert“, musste der Coach jedochbeobachten. Also kam nach 20 Minuten Sebastian Loske ins Spiel und war der gewohnt solide Rückhalt für seine Vorderleute. Nach einem zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand (16:9/ 23.) hatte sich Köthen zur Halbzeit zumindest auf vier Tore herangekämpft (17:13). Das Spiel der HG 85 war das aber noch nicht. Wobei es nicht an Motivation mangelte.

„Wir haben uns das Interview mit dem Präsidenten von Bad Blankenburg in die Kabine gehängt und einige Passagen unterstrichen“, erzählte Steffen Fischer. HSV-Präsident Georg Jahn hatte im MZ-Interview vor dem Spiel unter anderem zu Protokoll gegeben: „Köthen wird absteigen.“ Die Spieler der HG sind da natürlich anderer Meinung - und wollten das dem HSV auch zeigen. „Nach dem Spiel“, erzählte Steffen Fischer schon ziemlich genüsslich, „haben wir das ausgedruckte Interview in der Halle gelassen, damit sie sich das noch einmal zu Gemüte führen können.“

Zufrieden mit allen Positionen

Nach dem Seitenwechsel kämpfte sich Köthen Tor um Tor heran. Kevin Model behielt vom Siebenmeterstrich die Nerven, verwandelte fünf von fünf Versuchen. Steffen Fischer und Steven Just präsentierten sich mit jeweils sechs Toren treffsicher. Auch ihre Mitspieler wussten nach dem Seitenwechsel zu überzeugen, während Bad Blankenburg ein wenig den Faden verlor. „Heute haben alle Positionen durchweg eine gute Leistung geboten“, freute sich Spielertrainer Fischer, dessen Team nach dem zweiten Saisonsieg den elften Tabellenplatz belegt. „Das war einfach nur geil“, frohlockte Fischer.
In der 48. Spielminute hatte Köthen den Spielstand zum ersten Mal ausgeglichen (24:24). In den Schlussminuten erkämpften sich die Gäste dann die Führung - und gaben sie nicht mehr aus der Hand. „Am Ende“, sagte Steffen Fischer, „haben wir uns nicht mehr aus der Fassung bringen lassen.“