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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: HG 85 Köthen und Northeimer HC im Duell der Parallelen

Von Marcus Bräuer 23.03.2015, 22:23
Torwart Sebastian Loske und Kapitän Martin Lux von der HG 85 Köthen.
Torwart Sebastian Loske und Kapitän Martin Lux von der HG 85 Köthen. Jürgen Pfliegensdörfer Lizenz

Köthen/MZ - HG 85 Köthen und Northeimer HC, Vierzehnter gegen Fünfzehnter - es kommt nicht häufig vor, dass so eine Partie als spannendste eines Spieltages gilt. Und diese Spannung begründet sich auch nur aus der Tatsache, dass es keine Tatsache gibt. Eigentlich gelten Köthen und Northeim, gemeinsam mit dem Tabellenletzten Lok Pirna, als sichere Absteiger. Die Nichtabstiegsplätze sind rechnerisch nicht außer Reichweite, aber deutlich entfernt. Da ist jedoch dieser Nebel Relegation, der über der 3. Liga wabert. Ehe der sich nicht verzieht, klammern sich die eigentlich Abgestiegenen an die Hoffnung.

Knappe Niederlagen

Am kommenden Freitag empfängt die HG 85 Köthen den Northeimer HC um 20 Uhr in der Köthener Heinz-Fricke-Halle. Köthen steht derzeit auf dem vierzehnten Platz, einen Punkt vor Northeim. Northeim hat jedoch noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Alleine diese Konstellation zeigt, dass der Ausgang des Spiels entscheidenden Charakter im Kampf um Platz vierzehn hat.

Die 3. Liga halten wollen beide Mannschaften. „Wir würden gerne in der Liga bleiben“, sagt Northeims Trainer Carsten Barnkothe. Aber beim NHC ist man für den eventuellen Gang in die Oberliga laut Barnkothe gut gewappnet: Alle Spieler haben für die kommende Saison bereits einen Vertrag, der für beide Ligen gültig ist. In Köthen, das ist kein Geheimnis, ist die Vertragssituation beim Großteil des Kaders für die Saison 2015/16 noch unklar.

Das ist aber eine der wenigen Unterschiede beider Mannschaften. Mehr ins Auge fallen die Parallelen. Beide Aufsteiger, beide mit jungem Kader. Beide galten vom ersten Spieltag an als Abstiegskandidaten. Doch beide zeigten nicht nur bei den Siegen, dass sie zurecht in Deutschlands dritthöchster Spielklasse dabei sind, sondern auch bei knappen Niederlagen gegen etablierte Mannschaften (siehe „Northeim punktet nur zu Hause“).

Gab es ein Spiel, einen Knackpunkt sozusagen, in dem der NHC-Trainer merkte, dass seine Mannschaft nicht nur Kanonenfutter ist? Carsten Barnkothe verneint die Frage: „Da gab es keinen Zeitpunkt. Sowohl in der Hinrunde, als auch in der jetzt laufenden Rückrunde gab es Spiele, die knapp waren und Spiele, die klar waren.“ Knapp waren für Northeim die Heim-Niederlagen gegen das Spitzentrio Magdeburg, Dresden und Nieder-Roden. In punkto Sensationen hat die HG 85 Köthen mit den Siegen gegen Nieder-Roden und Dresden dem NHC etwas voraus.

Erster Saisonsieg gegen Köthen

Aber da ist ein anderes Ergebnis, das über dem kommenden Duell liegt: das Hinspiel. 37:21 gewann Northeim im November vor heimischem Publikum. Nach 0:20 Punkten in zehn Spielen feierte der NHC nicht nur den ersten Saisonsieg - es war auch der höchste Sieg einer Mannschaft in der 3. Liga Ost überhaupt. Für Carsten Barnkothe kam das im Rückblick gar nicht überraschend: „Wir hatten einen vollen und gesunden Kader, Köthen nicht. Wir waren heiß und bei Köthen war im Hinterkopf, dass es gegen den Tabellenletzten geht. Wir waren einfach dran.“

So, wie sich Northeim und Köthen seit dem Hinspiel entwickelt haben, bleibt die Frage: Wer ist am kommenden Freitag dran?