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Fussball-Verbandsliga Fussball-Verbandsliga: Kraftakt wird belohnt

Von werner michaelis und christian kattner 07.09.2015, 07:00
Jan Riediger (r.) konnte von Schmerzen geplagt seinen Gegenspielern am Ende nur noch hinterherschauen.
Jan Riediger (r.) konnte von Schmerzen geplagt seinen Gegenspielern am Ende nur noch hinterherschauen. bösener Lizenz

Dessau - Fast hätte Robert Römer den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Nicht viel fehlte beim Schuss des Mittelfeldspielers vom 1. FC Bitterfeld-Wolfen und er wäre Sekunden vor dem Abpfiff der Siegtorschütze zum 1:0 beim SV Dessau 05 gewesen. Da 05-Keeper Mathias Bretschneider in dieser Situation sehr gut reagierte, blieb es bei der torlosen Punkteteilung.

Zum Zeitpunkt des Abpfiffs war Jan Riediger bereits neben dem Platz. Mit einem Ziehen im linken Oberschenkel musste der Mittelfeldspieler des 1. FC Bitterfeld-Wolfen fünf Minuten vor dem Ende das Spielfeld verlassen. „Wenn man sieht, wer bei uns alles neben dem Platz steht, dann können wir voll zufrieden sein“, sagte Riediger.

Der FC Grün-Weiß Piesteritz hat am Sonntag eine Klatsche kassiert. Das Team von Cheftrainer Heiko Wiesegart unterlag beim 1. FC Lok Stendal deutlich mit 1:9.

Den Ehrentreffer für die Gäste erzielte Jonny Karaschewski in der 73. Minute. Zur Halbzeit stand es bereits 6:0 für die Gastgeber. Wiesegart betonte nach dem Abpfiff, dass er sprachlos ist und ein paar Stunden braucht, um die passenden Worte nach dem Debakel zu finden.

Mit einem 8:2-Kantersieg gegen Amsdorf löste der VfB Imo Merseburg den Stadtrivalen SV Merseburg 99, der gegen Burg mit 0:1 unterlag, an der Tabellenspitze ab. Der Schönebecker SV ist nach dem 0:2 in Oschersleben weiter ohne Punktgewinn.

Er stand am Sonntagnachmittag im Derby beim SV Dessau 05 symbolisch für die große Einsatzbereitschaft des 1. FC Bitterfeld-Wolfen. Den Ausfall von acht Spielern musste die Mannschaft von Olaf Schaller verkraften. „Kämpferisch war das eine tolle Leistung meiner Mannschaft“, sagte der Trainer, „wir können mit dem Punkt sehr gut leben.“ Auf der Gegenseite sahen das Trainer, Spieler und wohl auch ein Großteil der 271 Zuschauer ganz anders. Was sie zu sehen bekamen, hatte dabei mit einem emotionalen Derby - in dem vom guten Schiedsrichter Martin Beutel nur drei Gelbe Karten verteilt wurden - eigentlich nur im regionalen Sinne etwas zu tun.

Für Marcus Jeckel kam das 0:0 jedenfalls einer gefühlten Niederlage gleich. „Sie haben einfach nur Beton angerührt und uns ist dazu herzlich wenig eingefallen“, erklärte der 05-Coach und fügte an: „Eins haben wir dabei gut gemacht, wir haben ihren Torhüter berühmt geschossen.“ Ob es die Schüsse von Martin Sitte, Tommy Parthier, Stefan Heisig, Ademilson Castro Dos Santos oder auch Julian Bittner waren, Hahn stand immer wieder goldrichtig und hielt damit sein Team im Spiel. So richtig gefährlich waren allerdings die Schüsse der Gastgeber auch nicht, zu unplatziert und oftmals auch ohne die nötige Härte kamen die Bälle auf das Tor von Robert Hahn.

Das Auslassen der Chancen wäre fast sogar noch bestraft worden, hätte eben Robert Römer mit der einzig gefährlichen Torchance der Gäste in der 90. Minute getroffen. „Optisch überlegen bis zur Strafraumgrenze, allerdings im Abschluss waren wir dann zu harmlos“, sagte der verletzte 05-Stürmer Sascha Zacke, „die Bälle die dann auf das Tor kamen, waren bessere Rückgaben.“

Mit einem Punkt auf dem Konto und personell aus dem letzten Loch pfeifend, hatte sich die Truppe von Olaf Schaller gegen die favorisierten 05er gut aus der Affäre gezogen. „Respekt vor den Jungs. Sie haben das Optimale herausgeholt. Der Punkt ist glücklich, aber keineswegs unverdient“, so Schaller. Auch Bitterfeld-Wolfens Mittelfeldspieler Nico Scherz war an alter Wirkungsstätte nicht unzufrieden: „Unter dem Strich ein glücklicher Punkt, aber wir haben bewiesen, bei uns stimmt die Moral.“ (mz)