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Fußball Fußball: Kein absoluter Überflieger

Von holger bär 21.12.2012, 18:03

bitterfeld/MZ. - Acht Mannschaften - und damit eben genau der Hälfte der Kreisoberliga - fehlt nur eine Begegnung.

Die Tabelle ist nicht ganz gerade gerückt und besitzt trotz allem so einige Aussagekraft. Wichtig für den Fan: Es gibt keinen absoluten Überflieger, so dass man sich auf ein sehr interessantes Aufstiegsrennen im Frühjahr einstellen kann. Am Tabellenende rückte ein kleiner Zwischenspurt - beziehungsweise ein andauerndes Schwächeln der unmittelbar bedrohten Konkurrenz - den FC Hertha Osternienburg wieder in Schlagdistanz.

SG Rot- Weiß Thalheim II heißt die Mannschaft, die sich in der Kreisoberliga sicher vorbei an einigen vorherigen Expertentipps mit nur einer Niederlage bei elf Siegen und zwei Remis die Herbstmeisterschaft sicherte. Das Team vom Trainerteam Carsten Schröter / Andreas Ebert musste nur daheim gegen Edderitz die Flügel strecken. Die Trainer wussten es einzuordnen. "Der große Kader und damit der Konkurrenzkampf bildeten die Grundlage und unsere Trainingsarbeit über die Sommerpause hinweg sollte Füchte tragen", sah ein Carsten Schröter die Gründe in der derzeitigen Spitzenposition. Doch er wusste auch, dass ihn wahrscheinlich nur die Edderitzer Spielausfälle dort überwintern lassen. "Wir wären wohl bereits im Vorjahr besser dabei gewesen. Doch unser Versuch Viererkette scheiterte im Verbund mit vielen fraglichen nicht gegebenen Abseitsentscheidungen und dadurch resultierenden Gegentoren, so dass wir wieder auf das eigentlich veraltete System umstellten", so Schröter, der gar nicht so viel auf die Hilfe der eigenen Landesligaelf bauen musste. "Unser Kapitän Rene Hoffmann wuchs über sich hinaus, riss alle mit". Mit geschlossener Truppe möchte man im Frühjahr an bislang gezeigtes anknüpfen.

In Edderitz hatte man kürzlich ein altes Foto herausgekramt. "Sieben Spieler der einstigen D- Junioren kicken heute wieder gemeinsam hier in unserer ersten Mannschaft", ist Fußball- Abteilungsleiter Thomas Fuchs stolz auf ein zu neunzig Prozent aus Edderitzern bestehendes Team. "Selbst ein Patrick Werner und ein Rene Ochmann kommen vom Jenaer Studium zum Spiel her, sind als Sportstudenten fitter wie manch stets trainierender Spieler", so Fuchs lächelnd. Der blickt zwar auf einen knappen, dafür aber guten und vor allem charakterlich geschlossenen Kader und sieht in Trainer Peter Franczak einen wahren Sympathieträger. "Wir untersetzen uns hier absolut keinem Aufstiegsdruck, lassen den Dingen freien Lauf", so der Edderitzer, über dessen Team die Meisterschaft laufen sollte. Der SV Gölzau steht für Tore, hat mit 44 Treffern die meisten aufzubieten. Die Männer um Trainer Jan Blödtner haben zu Saisonbeginn einiges liegenlassen, sich aber zuletzt stetig gesteigert. Mit gleicher Anzahl an Spielen sind es für den SVG minimale fünf Punkte auf Spitzenreiter Thalheim.

Im Tabellenkeller sah vieles nach einer kapitalen Talfahrt der Osternienburger aus. Diese scheint nicht unbedingt gestoppt, doch mittlerweile haben einige andere Teams auf den freien Plätzen des steil rutschenden Schlittens Platz genommen. Die Aufsteiger aus Zörbig und vor allem Brehna machen es sich sehr schwer. Hinzu kommt ein stark angeschlagener Holzweißiger SV, welcher über die Winterpause versuchen wird, in den eigenen Reihen wieder für geordnete Strukturen zu sorgen, um diese dann in Erfolg auf dem Platz umzumünzen. Bis Platz elf kann sich noch viel in der spannenden Rückrunde verändern. 2013 darf gern kommen.