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Kampagne Kampagne: Sechs Gründe für vorzeitige Bettflucht

11.01.2013, 18:43

Magdeburg/MZ/HK. - Seit 2005 wird der Slogan diskutiert, erheitert die Republik und erzürnt Politiker. Wie Haseloffs Vize, Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD). Der überzeugte Langschläfer wollte die Kampagne schon einmal komplett einstampfen. Nur 46 Prozent der Sachsen-Anhalter finden den Spruch nach Erhebungen des jüngsten Sachsen-Anhalt-Monitors gut, aber 32 Prozent lehnen ihn klar ab. Dem Rest ist es vermutlich egal. Aber: Nach Erhebungen der Potsdamer Werbeagentur "Peperoni" kennen 96 Prozent der Sachsen-Anhalter die Marke - "und damit praktische jeder", sagt "Peperoni"-Geschäftsführer Jochen Kirch. Man sei aus diesem Grund der "einhelligen Meinung", dass der Claim des Landes der beste neben dem Baden-Württembergs sei ("Wir können alles. Außer Hochdeutsch"). Freilich sei es an der Zeit, den Spruch mit neuen Inhalten und Impulsen zu unterfüttern, erklärte Haseloff.

Die Ankündigung ist nicht neu, wird nun aber offensichtlich mit mehr als 2,5 Millionen Euro aus den Töpfen der Europäischen Union in die Tat umgesetzt. Die Werbeagentur hat sechs Menschen im Land gesucht, die beispielhaft dafür stehen, warum es sich lohnt, in Sachsen-Anhalt früher aufzustehen. In kurzen filmischen Porträts werden die Geschichten von Handwerkern, Künstlern, Sportlern und Unternehmern erzählt, die Herausragendes leisten. Neben der halleschen Künstlerin Friederike von Hellermann etwa der Bitterfelder Firmenchef Peter Müller, dessen Firma Parfüm-Grundstoffe etwa für Chanel fertigt und so für Qualität aus Sachsen-Anhalt steht. Oder auch für Fantasie - wie die Magdeburger Puppenspielerin Claudia Luise Bose. Geschichten, die die Menschen anregen sollen, sich mit sich und ihrer Heimat zu beschäftigen und selber kleine Filme zu drehen und für die Kampagnen-Erweiterung "Dafür stehen wir früher auf" einzusenden. Den besten Beiträgen winken Preise.

Auf diese Weise sollen die Heimatverbundenheit sowie der Stolz auf das Land und die eigenen Leistung weiter gesteigert werden, erklärte Haseloff den Grundgedanken. Im Gegensatz zu den bislang vor allem nach außen gerichteten Etappen der Marketingkampagne richte sich diese vor allem nach innen. Gekoppelt wird das mit Informationen über die Europäische Union, die mit zahlreichen Fördertöpfen viele Innovationen und Erfolgsgeschichten im Land erst möglich gemacht habe, sagte der Ministerpräsident.