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«Jugend forscht» «Jugend forscht»: Elbefähre pendelt ohne Treibstoff

29.03.2012, 20:49

Halle (Saale)/MZ. - Simon Busse, Sören Bebenroth und Ben Sturm, alle 15 Jahre alt, vom Schülerinstitut für Technik und angewandte Informatik aus Havelberg haben die Lösung: Energie aus Wasserkraft statt Diesel.

"Wir montieren einfach eine Turbine zwischen die Schwimmer der Fähre", erklärt Simon Busse die Idee, die demnächst Schule machen wird. Denn in Sandau, quasi direkt vor der Haustür der Jugendlichen, soll die Elbfähre mit der entsprechenden Technik ausgerüstet werden, um dann ganz billig und sauber von einem Ufer zum anderen zu pendeln. Eine Förderung soll der Landkreis Stendal sogar schon zugesagt haben.

Die Idee mit der Wasserturbine lag für die Schüler auf der Hand. Sie ist im Gegensatz zu Sonne und Wind für die Fähre deutlich ergiebiger. Das haben die Schüler bei ihren Untersuchungen durchgerechnet. Die Turbine macht den Dieselgenerator so gut wie überflüssig. Der wird bislang noch benötigt, um die Fähre entsprechend der Strömung auszurichten. Die Fahrt der von der Strömung angetriebenen Gierseilfähre an sich funktioniert schon seit Jahrhunderten ohne Treibstoff. Die Unterhaltskosten der Fähre werden damit soweit sinken, dass sich die Investition der Gemeinde in den Fortschritt schon nach wenigen Jahren lohnt.

Auf die Idee ist Simon Busse übrigens gekommen, weil sein Vater, Stadtrat in der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land, die Kosten für die Fähre reduzieren will. Da der 15-Jährige schon seit Jahren bei Wettbewerben wie "Jugend forscht" teilnimmt, hat er sich im Vorjahr an die Problemlösung mit seinen beiden Schulfreunden gemacht.

Das Projekt ging in der Kategorie Physik zwar leer aus. Trotzdem sind die drei Altmärker beim Bundeswettbewerb dabei. Grund ist eine Quotenregelung. Jedes Land darf sieben Gewinner zum Finale im Mai schicken.