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Fast 30 verschiedene Arten Wie Schüler an der Haynsburg Fledermäuse entdecken können

Auf der Haynsburg gibt es einen neuen Naturlehrpfad. Warum der vor allem für Schulklassen geeignet ist.

Von Matthias Voss 09.11.2021, 09:30
Frank Jacob und Rainer Helms sind auf dem Fledermauspfad in und an der Haynsburg unterwegs.
Frank Jacob und Rainer Helms sind auf dem Fledermauspfad in und an der Haynsburg unterwegs. Foto: Renè Weimer

Haynsburg/MZ - Seit neustem führt DiDi, die kleine Fledermaus, durch den „Naturerlebnisraum Fledermaus“ auf der Haynsburg. So zumindest steht es auf einer Schautafel an einem der vier Punkte dieses Naturlehrpfades. Der beinhaltet drei unterschiedlich gestaltete Quartiere für die Tiere, die es in fast 30 verschiedenen Arten im Burgenlandkreis gibt, sowie eine offene Werkstatt.

Schüler können mit einem Lehrpfad Fledermäuse entdecken

Der Landschaftspflegeverein Mittleres Elstertal hatte das Areal als ideal dafür auserkoren, war an die Gemeinde Wetterzeube herangetreten und hat das Projekt schließlich von Oktober 2020 bis April diesen Jahres umgesetzt. „Jetzt würden wir uns über Schulklassen freuen, die die Fledermäuse kennenlernen wollen“, sagt Vereinsvorsitzender Rainer Helms. Anmeldungen dazu nimmt die Gemeinde Wetterzeube ab sofort über ihr Büro entgegen.

Draußen lernen, die neuen Tafeln helfen dabei.
Draußen lernen, die neuen Tafeln helfen dabei.
Foto: René Weimer

Los geht der Pfad mit einem Hinweispfeil zwischen Außenmauer und Kindergarten-Spielplatz, dort wo es runter in den Burggraben geht. Denn die Fledermaus-Quartiere befinden sich in alten Gewölben und Kellern. „Natürlich können die nicht betreten werden, wenn die Tiere ab Oktober dort ihren Winterschlaf halten“, erklärt Helms.

Deswegen gibt es im ersten Gewölbe, dem ehemaligen Pilzkeller, einen Vorraum, wo DiDi den Schülern über Schautafeln und Bildern von den Fledermäusen erste Informationen gibt. „Bei einer Führung übernimmt das die Umweltschule Wethau und hoffentlich noch das Kreativzentrum Zeitz. Mit letzteren sind wir in Gesprächen“, sagt der Vorsitzende.

Künstlerische Installation von Metallfledermäusen sorgt für Schatteneffekte

Der Weg führt weiter um die Haynsburg herum zu einem weiteren kleineren Keller. Beiden gemein ist, dass die Fledermäuse über vergitterte, offene Fenster Einflugmöglichkeiten haben. Wesentlich größer ist diese Möglichkeit im dritten Quartier. Dazu wurde das ehemalige Burgtor, welches schon vor langer Zeit von der anderen Seite zugeschüttet wurde, aufwendig gestaltet.

Die Wände wurde gesandstrahlt, der Boden mit Granitsteinen neu gelegt und ein hübsch anzusehender Zaun aus Robinienholz sorgt auch hier für den Schutz der Tiere. „In diesem Tonnengewölbe haben wir eher ein Übergangsquartier, welches auch betreten werden kann“, so Helms. So sorgt eine künstlerische Installation von Metallfledermäusen des Künstlers Christian Schmidt aus Rauschwitz bei entsprechendem Licht für besondere Schatteneffekte. Ein weiteres Erlebnis für die Besucher.

Weil noch keine Bewohner da sind, kann man sie auf Fotos sehen.
Weil noch keine Bewohner da sind, kann man sie auf Fotos sehen.
Foto: René Weimer

Den Abschluss der Führung bildet die Werkstatt, ein überdachtes Areal aus Robinie in Form einer großen Fledermaus. „Hier können die Mädchen und Jungen dann Holznistkästen basteln und mit nach Hause nehmen“, erzählt der Initiator. Nun hofft er, genauso wie Wetterzeubes Bürgermeister Frank Jacob (Die Linke) über regen Besuch.

„Die Haynsburg ist unser kulturelles Zentrum. Hier ist alles da, um es mit Leben zu erfüllen. Da hat sich der Lehrpfad hier einfach nur angeboten“, freut sich Jacob über das Engagement des Landschaftspflegevereins. Der hat 92.000 Euro dafür in die Hand genommen, hundertprozentig gefördert unter anderem über das Artensofortprogramm des Landes Sachsen-Anhalt.

image_257-15798816_1108171134892.jpgHier geht es zum neuen Fledermausquartier.Foto: René WeimerFd7_hfewE73UZ4cTCgdGg7h8I52

Die Natur sucht sich immer einen Weg

Den Abschluss der Führung bildet die Werkstatt, ein überdachtes Areal aus Robinie in Form einer großen Fledermaus. „Hier können die Mädchen und Jungen dann Holznistkästen basteln und mit nach Hause nehmen“, erzählt der Initiator. Nun hofft er, genauso wie Wetterzeubes Bürgermeister Frank Jacob (Die Linke) über regen Besuch.

„Die Haynsburg ist unser kulturelles Zentrum. Hier ist alles da, um es mit Leben zu erfüllen. Da hat sich der Lehrpfad hier einfach nur angeboten“, freut sich Jacob über das Engagement des Landschaftspflegevereins. Der hat 92.000 Euro dafür in die Hand genommen, hundertprozentig gefördert unter anderem über das Artensofortprogramm des Landes Sachsen-Anhalt.

Hier geht es zum neuen Fledermausquartier.
Hier geht es zum neuen Fledermausquartier.
Foto: René Weimer

Die Natur sucht sich immer einen Weg

Neben den interessierten Schulklassen fehlen aber auch die Hauptprotagonisten noch. Zwar wurden über den Experten Falko Meyer aus Weißenfels sieben verschiedene Fledermausarten festgestellt, aktuell aber werden die Quartiere noch nicht so richtig genutzt.

Das braucht natürlich seine Zeit, bis die Tiere die Unterkünfte mit den speziell angefertigten Spalten-Betonsteinen annehmen. Aber die Natur sucht sich immer einen Weg“, ist sich Rainer Helms sicher, dass die Haynsburg genauso von den Fledermäusen angenommen wird, wie die zahlreichen Schwalbenhäuser in der Region von den entsprechenden Vögeln.

Aktuell errichtet der Verein nicht weniger als 18 davon, unter anderem in Droyßig, Kirchsteitz, Mannsdorf aber auch in Ortsteilen von Zeitz und der Elsteraue. Die Gemeinde Wetterzeube ist zu den üblichen Öffnungszeiten unter 036693/22225 erreichbar.