Wethautal Wethautal : Wahlbeteiligung um 40 Prozent gesunken

Osterfeld - Im Wethautal hatten die Wähler am Sonntag bei der Wahl des hauptamtlichen Bürgermeisters nicht wirklich die Wahl. Einzig Amtsinhaberin Kerstin Beckmann (FDP) bewarb sich um den Posten. Eine einzige Stimme reichte also, damit die Possenhainerin auch in den nächsten sieben Jahren die Geschicke im Wethautal führen kann. Insofern war die dürftige Wahlbeteiligung alles andere als überraschend.
Gerade einmal 2.322 Frauen und Männer haben sich in der gesamten Verbandsgemeinde an der Wahl zum neuen Verwaltungschef beteiligt. Das sind von insgesamt 8.080 Wahlberechtigten nur wenig mehr als ein Viertel - 28,73 Prozent um genau zu sein. Zum Vergleich: Vor sieben Jahren lag die Wahlbeteiligung um rund 40 Prozent höher. Da allerdings fand am selben Tag die Wahl für den Bundestag statt. Zudem standen drei Kandidaten für das Amt des Wethautaler Verwaltungschefs zur Auswahl. Denn schon bei der nötigen Stichwahl zwei Wochen später sah es in Sachen Wahlbeteiligung anders aus. Die Abstimmung nämlich interessierte da schon nicht einmal mehr die Hälfte der Wahlberechtigten und so gingen letztlich 42,72 Prozent der potenziellen Wähler auch wirklich zur Wahl.
Nicht einmal jeder 5. Wahlberechtigte stimmt ab
„Ich habe schon im Vorfeld gesagt, alles was bei der Wahlbeteiligung über 20 Prozent liegt, ist ein Erfolg“, versucht Kerstin Beckmann dem aktuellen Negativrekord mit Realität zu begegnen. Doch Zeit für große Analysen bleibt nicht, denn für die neue, alte Verwaltungschefin begann der Tag nach der Wahl gleich mit einer Reise nach Magdeburg. Hier tagte das Präsidium des Städte- und Gemeindebundes, wo verschiedene Gesetzesvorlagen diskutiert wurden.
Doch zurück zum Wahlsonntag. Gerade in den Mitgliedsgemeinden, die nicht auch noch am gleichen Tag ihren ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt haben, ist die Zahl der Urnengänger unterirdisch. In Osterfeld beispielsweise. 1.100 Wahlberechtigte zählt die Kleinstadt ohne ihre Ortsteile. 152 davon haben ihren Stimmzettel im Wahllokal abgegeben, das sind 13,81 Prozent. Nimmt man die Ortsteile dazu, kommt man zumindest auf eine Wahlbeteiligung von 19,43 Prozent. Was bedeutet, dass nicht einmal jeder 5. abgestimmt hat. Im benachbarten Stößen sind 134 Bürger zur Wahl gegangen und damit gerade 16,89 Prozent.
Etwas höhere Wahlbeteiligung in Meineweh
Ein wenig besser sah es hingegen in Meineweh aus. Immerhin 30,50 Prozent der 944 Wahlberechtigten haben hier ihren Stimmzettel abgegeben. Und in Meineweh gab es für die Wähler auch gleich zwei Abstimmungen. Denn hier stand zudem die Wahl des ehrenamtlichen Bürgermeisters der Gemeinde an. Doch auch hier gab es mit Manfred Kalinka (parteilos) nur einen Kandidaten. Und so haben sowohl Kerstin Beckmann als auch Manfred Kalinka mit zahlreichen ungültigen Stimmen zu kämpfen. „Das sind ja praktisch Nein-Stimmen. Wir haben hier in der Verwaltung wirklich Fragen bekommen, warum auf den Wahlzetteln nicht auch ein Nein steht“, berichtet Gemeindewahlleiter Wolfram Kösling. Insgesamt 316 Wähler machten im Wethautal ihren Wahlzettel ungültig. Beim Bürgermeistervotum in Meineweh waren es 29 Wähler. (mz)
