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Weihnachtliches in den Höfen Weihnachtliches in den Höfen: Sonnabend war gut was los in Naumburg

Von Franziska Fiedler 04.12.2017, 08:54
„Weihnachtliches in den Höfen“ in Naumburg ist auch etwas für junge Leute. Sie treffen sich Im Hof Salzstraße 13 „Sparte - Deine Welt“.
„Weihnachtliches in den Höfen“ in Naumburg ist auch etwas für junge Leute. Sie treffen sich Im Hof Salzstraße 13 „Sparte - Deine Welt“. Biel

Naumburg - Das war wie Wetter auf Bestellung, könnte man meinen, als am Sonntag, pünktlich zum ersten Advent, die ersten Schneeflocken vom Himmel fielen und versuchten, die Stadt Naumburg zaghaft in wattiges Weiß einzuhüllen. So richtig liegen bleiben wollte der Schnee zwar nicht, aber die teilweise dicken Flocken trugen doch etwas zur vorweihnachtlichen Stimmung bei. Hunderte Menschen aus nah und fern waren in den Straßen und Gassen unterwegs, um die traditionell am ersten Adventswochenende stattfindende Veranstaltung „Weihnachtliches in den Höfen“ zu besuchen. 27 über die Innenstadt verteilte Höfe luden zu Glühwein, selbst gemachten Köstlichkeiten, kreativen Geschenkideen, Kunst, Handwerk, Aktionen und Livemusik ein. Tageblatt/MZ mischte sich unter die Besucher, um Stimmen und Stimmung einzufangen.

Keine Hotelzimmer mehr

Extra zum Advent in den Höfen angereist waren beispielsweise Simone Niemann und ihr Partner Andreas Brömme aus Halle, die sich an der hübsch hergerichteten Innenstadt erfreuten. Nachdem sie letztes Jahr eher zufällig von den Höfen erfahren hatten, aber kurzfristig kein Hotelzimmer mehr bekommen hatten, bemühten sie sich dieses Jahr rechtzeitig um eine Unterkunft für das Wochenende. „Wir schätzen die Atmosphäre der Domstadt und ihre freundlichen Menschen“, so Simone Niemann. Besonders der Kreuzgang des Doms, mit seiner bedächtigen Stimmung trotz des Trubels, hatte es den beiden angetan.

Nur einen Tagesausflug nach Naumburg unternahmen hingegen Dagmar Kittler und Heiko Lumma aus Kölleda. Das Paar ist zum zweiten Mal bei „Weihnachtliches in den Höfen“ dabei. Letztes Jahr hatte es gezielt nach einem Ort in der näheren Umgebung gesucht, an dem etwas mehr als „nur“ der obligatorische Weihnachtsmarkt geboten werde. „Hier ist es noch nicht ganz so voll wie in Quedlinburg“, erzählt Dagmar Kittler.

Gabriele Solga und Bernhard Demmler aus Bad Sulza kommen hingegen schon seit vielen Jahren am ersten Adventswochenende nach Naumburg. Das liege vor allem daran, dass ihre Tochter hier lebt und ihnen immer Bescheid gibt, wenn wieder „Weihnachtliches in den Höfen“ vor der Tür steht. Außerdem hatte die Tochter gerade Geburtstag, so dass die Familie für gewöhnlich die Gelegenheit nutzt, um durch die offenen Höfe zu schlendern. Dabei gefällt Bernhard Demmler der Hof gegenüber vom Holzmarkt besonders. In der Jakobsstraße 26 könne man unter einem Dach gemütlich auf Strohballen sitzend einen Glühwein genießen. „Aber alle, die hier mitmachen“, ergänzt Gabriele Solga, „haben sich Mühe gegeben und die Höfe hübsch hergerichtet“.

Eisenbahn zieht Kinder an

Aber auch die Naumburger selbst sind an diesem Wochenende auf den Beinen. So etwa Familie Jähn, die mit ihren zwei Kindern eher zufällig im Architektur- und Umwelthaus Station macht, um ein wenig zu basteln und die ausgestellte Eisenbahnplatte anzusehen. „Für die Kinder ist das immer interessant“, so Herr Jähn. Darüber hinaus schätzt das Ehepaar die gute Stimmung und die vielen Besucher, die es zur Höfe-Aktion in die Stadt zieht. „Außerdem trifft man viele Bekannte wieder, die man sonst nicht so häufig sieht“, ergänzt Jähn.

Auch eine ältere Dame und ihre Freundin, beide Naumburgerinnen, die ihre Namen lieber nicht nennen möchten, „grasen seit Sonnabend so gut wie alle Höfe ab“. Den interessantesten Hof, den sie für sich entdeckt haben, ist der von Familie Görmann in der Salzstraße 27. Das sei hier alles so privat und originell gemacht, lobt die Dame. Unter dem Motto „Es war einmal“ werden Gäste unter anderem vom Bösen Wolf und Rotkäppchen mit den Glühweinsorten „Schneeweißer“ und „Rosenrot“ bedient. Irritierte hätte besagte Dame hingegen der Besucherandrang am Tag zuvor. Da sei in der Herrenstraße kein Durchkommen gewesen.

Glühbier im Architekturhaus

Das bestätigt auch Sven Heinisch vom Naumburger Bürgerverein, der mit einem Glühwein- und Glühbierstand am Architektur- und Umwelthaus anzutreffen ist: „Sonnabend war gut was los, heute sieht es etwas mau aus.“ Das könne, so Heinisch, am nasskalten Wetter liegen. Trotzdem hätten die „Höfe wieder viele Auswärtige angezogen“ - darunter Leipziger, Erfurter sowie Besucher aus Göttingen und Kassel.

Im romantischen Abendlicht präsentiert sich der Zugang zum Kreuzgang des Doms. Das historische Bauwerk gehört zu den 27 weihnachtlichen Höfen.
Im romantischen Abendlicht präsentiert sich der Zugang zum Kreuzgang des Doms. Das historische Bauwerk gehört zu den 27 weihnachtlichen Höfen.
Biel