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Volleyball Volleyball: Krimi mit Happy End

Von Joachim Beyer 15.01.2012, 18:25

Zeitz/MZ. - Als Nicole Voigt beim Stande von 15:14 bei der Angabe im Tie-Break ein Ass gelang, kannte der Jubel bei den Oberliga-Frauen aus Zeitz keine Grenzen. Mit 16:14 siegten die Chemikerinnen und gewannen das heiße Match gegen den SV Braunsbedra doch noch mit 3:2. Damit hatte in Rasberg wohl keiner der heimischen Fans mehr gerechnet. Nachdem die Gastgeberinnen in ihrer Halle in Rasberg bereits mit 2:0 (25:13 / 25:22) führten, wurden die Gäste im weiteren Spielverlauf immer dominanter.

Mit Schnellangriffen über die Mitte und knallharten Aufschlägen stellten sie die Zeitzer Mannschaft nun vor scheinbar unlösbare Probleme. Braunsbedra gewann Durchgang drei 25:22 und es sollte für die Mück-Schützlinge noch schlimmer kommen. Im vierten Satz hatten die Einheimischen nicht die Spur einer Chance. Der Gast lag 8:2 vorn und baute den Vorsprung weiter aus. 25:9 lautete der Endstand für Braunsbedra. Die Chemikerinnen schienen mit den Kräften am Ende und moralisch am Boden. Verzweifelte Auswechslungen und Umstellungen brachten keine Wende. Der SV führte schnell 8:2 und baute den Vorsprung weiter aus. "In diesen beiden verlorenen Sätzen kamen wir nicht auf die Beine. Unsere Feldabwehr war zu diesem Zeitpunkt völlig von der Rolle. So konnten wir keine ordentlichen Angriffe starten", schätzte Chemie-Spielführerin Madlen Poser ein, die auf der Zuspielerposition aufgestellt war. Die Fans waren beunruhigt. Chemie-Presseverantwortlicher Horst Bandemer befürchtete: "Das kann wie im Hinspiel werden, da führten wir auch 2:0 und unterlagen 2:3. "

Und die Befürchtungen schienen wahr zu werden. Braunsbedra legte auch im Tie-Break los wie die Feuerwehr, lag schnell 5:1 vorn. Doch plötzlich ging ein Ruck durch die Reihen der Hausherrinnen. Sie holten Punkt für Punkt auf, lagen allerdings beim letzten Seitenwechsel noch mit 6:8 zurück. Die Dramatik nahm bis zum Siedepunkt zu. Hektik kam auf. Beim 7:8 handelte sich die aufgebrachte Gästetrainerin Kristin Rumi eine gelbe Karte ein und die Partie stand 8:8. Nun traf auch die Zeitzer Außenangreiferin Ines Heinrich und das Spiel war gedreht. Es gab aufregende und lange Ballwechsel. Der Heimsechser führte 14:11 musste aber noch zittern, ehe Voigt die Chemikerinnen erlöste. Der Zeitzer Trainer Thomas Mück lobte seine Mannschaft nach der gewonnenen Schlacht. "Wir lagen schon am Boden. Über den Kampf haben wir uns wieder hoch geschaukelt. Eine Super-Moral hat uns noch den Sieg gebracht." Die Trainerin von Braunsbedra äußerte sich, nachdem sie sich wieder etwas abgekühlt hatte: "Wir bestimmten ab den dritten Satz das Spiel. Dann brachen wir im Tie-Break ein. Das ist eben Volleyball. " Damit gelang den Zeitzerinnen die Revanche für die im Herbst 2011 erlittene 2:3-Niederlage. Im ersten Spiel des Tages gewannen die Gastgeberinnen gegen den Tabellenletzten LV Einheit Magdeburg 3:1.

Die Satzergebnisse: 25:21, 25:11, 22:25, 25:16. Zeitz war bis auf Ausnahme des dritten Durchganges dominierend, gefiel mit guten Aufschlägen und starker Blockabwehr. Anne Stübiger machte im zweiten Satz mit einer Aufschlagserie von acht Punkten auf sich aufmerksam. Damit haben sich die Mück-Schützlinge mit 10:12 Mannschafts-Punkten ins Mittelfeld der Oberliga-Tabelle geschmettert. Der Trainer sieht die kommenden Aufgaben realistisch: "Wir haben jetzt nur noch Auswärtsspiele zu absolvieren, möchten den einen und anderen Gegner noch ein wenig ärgern", blickt Mück in die Zukunft. Fünf Turniere in fremden Hallen warten auf Chemie, die durch die beiden Erfolge mit gestiegenem Selbstvertrauen noch Pluszähler einfahren sollten.

Chemie Zeitz:

Madlen Poser, Nicole Voigt, Anne Stübiger, Maria Holtz, Ines Heinrich, Franziska Sandner, Stephanie Kilbert, Stefanie Broncel, Cornelia Broncel, Cindy Bensch.