Volleyball Volleyball: Extrarunde zu Silber

Weissenfels/MZ. - Sie hatten den Jubelschrei schon ausgestoßen und die rund 100 Fans begannen auf der Tribüne bereits lautstark zu feiern. Der Angriffsschlag der Gegner ging ins Aus. Doch ein Akteur der Landesoberliga-Volleyballer des SV Rot-Weiß Weißenfels touchierte bei der Abwehr am Netz den Ball mit seinen Fingerspitzen. Die Entscheidung um die vorzeitige Vizemeisterschaft wurde verschoben.
Weißenfels letzter Heimspielgegner, das Rumpfteam des VC Bitterfeld-Wolfen II, erwies sich am Sonntagabend in der Westhalle als erwartet harte Nuss. Die Einheimischen mussten einen vierten Satz bestreiten. Erst eine knapp halbe Stunde später war es dann endlich soweit. Rot-Weiß ging mit 3:1 (25:19/ 25:22/28:30/25:18) als Sieger vom Parkett und schrieb mit dem damit gesicherten Silberrang hinter dem USC Magdeburg Vereinsgeschichte. „Das ist der größte Erfolg, den wir bisher eingefahren haben“, freute sich Teamchef Rolf Beyer, „da schaue ich gern mal über die Unkonzentriertheit im dritten Abschnitt hinweg.“
Immerhin sei Bitterfeld-Wolfen II eine gute Mannschaft. Die Gäste reisten allerdings nur mit sieben Mann an. Wichtige Akteure fehlten, wie VC-Spielertrainer Tilo Brandt bestätigte. „Drei sind verletzt, einer musste arbeiten“, sagte er und war froh, dass Micha Haßner, Betreuer des Damen-Landesligateams, von außen die Leitung übernahm. „Wir wussten, dass wir unter diesen Voraussetzungen nur schwer gewinnen können, wollten aber Spaß haben und uns Weißenfels nicht kampflos ergeben. Ich denke, das ist uns ganz gut gelungen“, zeigte sich Brandt sehr zufrieden. Er mutmaßte: „In Bestbesetzung wäre es sicherlich noch etwas spannender geworden.“
Dem stimmte der Ex-Magdebuger Nils Opitz, der seine erste Saison mit den Weißenfelsern bestreitet, zu. „Im Hinspiel mussten wir über fünf Sätze gehen, ehe wir 3:2 gewannen. Dieses Mal haben wir nach der 2:0-Führung und einem 6:1-Vorsprung wohl zu früh abgeschaltet“, sagte er selbstkritisch.
Bitterfeld-Wolfen kam auf 8:8 heran und lag kurz darauf selbst mit 20:15 in Front. Es ging weiter bis zum 24:24, ehe Weißenfels beim 25:24 seinen ersten Matchball hatte. Doch der besagte touchierte Schlag ins Aus brachte den VC zurück ins Spiel. Der verkürzte schließlich mit 30:28 auf 1:2. Auch der vierte Durchgang war lange ausgeglichen. Nach dem 12:12 setzte sich Weißenfels aber um zwei Punkte ab und gab diesen Vorsprung nicht mehr aus der Hand.
Weißenfels:Chris Beyer, Hendrik Hübler, Evgni Leis, Sergej Rösner, Nils Opitz, Robert Lawrenz, Raik Kurzweil, Steffen Panzner, Sebastian Strauch, Matthias Köthe, Sven Dix, Thomas Reise, Marcel Auerbach, Franz-Martin Kotschote