Volleyball Volleyball: Chemiezen geht die Luft aus

Zeitz/MZ - Betretenes Schweigen herrschte am Sonntagmittag in der Rasberger Turnhalle bei der Damen-Volleyballmannschaft von Chemie Zeitz. Außenstehende hätten beinahe meinen können, es sei jemand verstorben. Tatsächlich hatten die Chemiezen jedoch Minuten zuvor ihr Spiel gegen den TSV Halle-Süd in 1:3 Sätzen verloren. Gegen den Vorletzten der Landesliga Süd hatten die auf Rang drei befindlichen Zeitzerinnen eigentlich mit einem sicheren Sieg gerechnet - vor allem weil sie ihre erste Begegnung gegen den USV Halle II (Letzter) so klar mit 3:0 gewonnen hatten. Doch war plötzlich der Wurm im eigenen Spiel.
„Der USV hat gegen uns aber auch wirklich schwach gespielt“, meinte Libero Stefanie Broncel im Nachgang. Zügig hatten die Chemiezen den ersten Satz mit 25:19 für sich entschieden. Auch im Zweiten setzte man sich schnell ab, hielt einen recht komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung zu den Hallenserinnen. Beim Stand von 18:15 schlichen sich kleinere Unsicherheiten ins Zeitzer Spiel ein und gegnerische Angriffe wurden mehrmals ohne zweite Station wieder direkt über das Netz befördert. Dadurch lud man die Gäste zeitweise zum Punkten ein. Zeitz fing sich jedoch schnell wieder und sicherte sich den Satz mit 25:21.
Unterstützt wurde Halle von einem engagierten Trommler, der den ein oder anderen Aufschlag mit einem regelrechten Gewitter von Schlägen mit ins Zeitzer Feld zu drücken schien. „Das war wirklich manchmal sehr irritierend“, sagte Broncel, die auf diese Weise gleich mehrfach Aufschläge von Sandra Schmidt nicht annehmen konnte. Am Ende ging der Satz aber dann doch, dank einiger guter Schmetterbälle von Franziska Sandner und U 18-Spielerin Anne Hermann mit 25:18 an die Chemikerinnen.
Bis dato war die Welt noch in Ordnung. Auch begann das Team von Trainer Raik Kurzweil gegen den TSV stark, setzte sich schnell mit drei Zählern ab. Doch während sich der Gegner ins Spiel kämpfte, bauten die Gastgeberinnen merklich ab, wurden erst eingeholt und dann gar überholt. Mit 25:19 errang Halle Satz eins. „Die anderen sind mit mehr Eifer dabei, deswegen liegen wir zurück. Ihr müsst noch eine Schippe drauf legen“, mahnte Kurzweil seine Mädels. Trotz kleiner Schwächephase in der Satzmitte schien das angekommen zu sein und Zeitz glich aus.
In Satz drei sah das wieder alles nervöser aus. Trotz einiger schöner Blocks von Maria Holtz konnte sich Chemie nie absetzen - immer wieder musste das Team über Gleichstand gehen. In einer nervenzerreißenden Schlussphase hatte Halle dann den längeren Atem und setzte sich mit 28:26 durch. In Satz vier offenbarten sich dann große Probleme im Zeitzer Stellungsspiel. Während der Gegner immer goldrichtig stand, neigten die Chemiezen nun teils zu Rudelbildung, öffneten dem Gegner Tür und Tor für leichte Punkte. Als Folge ging dieser Satz recht klar mit 25:16 an den TSV und Zeitz war geschlagen. „Ich glaube, dass es am Ende auch ein konditionelles Problem war“, schätzte Kurzweil ein. Ironischerweise verlor Halle-Süd dann noch das letzte Spiel gegen Stadtrivale USV II mit 2:3 Sätzen.
