Umzug: Umzug: Bibliothek wohl nicht ins Citykaufhaus

Nach dem Scheitern des Projektes „Kulturinsel Reußenplatz“ sah die Naumburger Stadtverwaltung das in weiten Teilen leer stehende Citykaufhaus als bestmöglichen neuen Standort für die Stadt- und Kinderbibliothek. Doch daraus wird wohl nichts, wie Oberbürgermeister Bernward Küper am Donnerstag im Pressegespräch sagte.

So haben die Verhandlungen mit dem Eigentümer (einem über viele Jahre im Filmgeschäft tätigen Münchner Unternehmer) keine Einigung gebracht. „Ich hätte mir einen Mietpreis von zwei bis vier Euro pro Quadratmeter vorstellen können“, so Küper. „Das wäre auch für den Eigentümer gut. Er wäre einen Teil der Betriebskosten für die schon lange leer stehende Etage los und bekäme sogar Miete“, meinte der OB. Jedoch habe der Eigentümer für die betreffende etwa 1000 Quadratmeter große Fläche deutlich höhere Konditionen, im Bereich der Gewerbemiete, aufgerufen. Küper: „Es wird nun noch ein abschließendes Gespräch mit ihm geben. Aber wenn sich da die Vorstellungen nicht deutlich ändern, ist das Thema durch.“ Stellt sich natürlich die Frage nach einer Alternative. Schließlich hatte der OB unlängst bekräftigt, dass die Bibliothek in den miserablen Zuständen in der Jägerstraße nicht bleiben könne.

Und so wurde nun im Rathaus ein neuer Vorschlag ausgetüftelt. Demnach könnte die Bibliothek an ihren alten Standort, ins „Schlösschen“ am Markt, zurückkehren. Moment mal, wird da mancher Naumburger denken, musste die Bibliothek nicht einst wegen statischer Bedenken und Platzproblemen aus der dortigen ersten Etage raus? „Ja, aber diesmal würden wir das gesamte Objekt nutzen. Und die erste Etage ist im Zuge der Sanierung statisch ertüchtigt worden“, sagt OB Küper. Womit er nicht Unrecht hat: In Vorbereitung der Landesausstellung flossen im Jahr 2010 insgesamt 2,5 Millionen Euro in das Gebäude.

Sollte diese Überlegung Realität werden, schließt sich aber die Frage an: Wohin mit der Tourist-Info? Und da ergibt sich womöglich ein riesiges Stühlerücken. Küper: „Es wäre denkbar, dass das Tourist- und Tagungsservice ins jetzige Bürgerbüro und das Bürgerbüro in die ehemalige Raiffeisen-Filiale in der Marienstraße zieht.“ (hbo)