UHC Weißenfels UHC Weißenfels : "Sieger Pokalsieger"

Dessau-Rosslau - „Sieger, Pokalsieger“, schallte es am Sonntagabend kurz nach 18 Uhr durch die Anhalt-Arena. Die Damen des UHC Sparkasse Weißenfels hüpften zu den Schlachtrufen, die wenige Meter entfernt, getrennt nur durch eine große Werbebande, die Männer des erfolgreichsten Floorballvereins Deutschlands anstimmten.
Und kaum war der Deutschland-Pokal aus den Händen von Jan Hoffmann, dem neuen Präsidenten von Floorball Deutschland, in den festen Griff von UHC-Kapitänin Magdalena Tauchlitz gewandert, ergoss sich die Freude über gleich zwei Weißenfelser Pokalsiege in einer Jubeltraube.
Erfolg der Frauen des UHC Weißenfels alles andere als ein Spaziergang
Dabei war der Erfolg der Frauen alles andere als ein Spaziergang. Der MFBC Grimma, der Dauerrivale um die deutschen Titel, machte es den Cats am Sonntag schwer. Die frühe Führung durch Alexandra Kürth konnte Laura Hönicke nach Vorlage von Tauchlitz in der achten Minute ausgleichen. Aber schon zu Beginn des zweiten Drittels gingen die Sächsinnen erneut in Führung. Dass der UHC die Partie in diesem Spielabschnitt drehen konnte, lag nicht zuletzt an individuellen Fehlern auf der Seite des MFBC.
In Unterzahl verlor Torhüterin Pauliina Pekki kurz die Übersicht und rollte nach einer tollen Parade, vollkommen ohne Bedrängnis, den Ball vor die Füße von Sara Patzelt. Die frühere Nationalspielerin ließ sich nicht lange bitten und versenkte den Ball im Kasten der finnischen Torhüterin, die ansonsten ein herausragendes Turnier spielte und völlig zu Recht zur besten Keeperin des Wochenendes gewählt worden ist.
Weißenfelser Torhüterin Indra Reck entschärft einen gefährlichen Angriffsversuch des MFBC
Das in der Schlussminute des zweiten Drittels durch Katja Leonhardt erzielte 3:2 und der in der 55. Spielminute gefeierte Fernschuss-Treffer zum 4:2 durch Tauchlitz wirkten schon wie die Entscheidung, hätte es nicht wenig später einen unglücklichen Zusammenprall gegeben. Die Weißenfelser Torhüterin Indra Reck entschärfte einen gefährlichen Angriffsversuch des MFBC, wurde dabei aber unabsichtlich von der Grimmaer Angreiferin Hannah Götze touchiert.
Die Folge: Riesige Schmerzen bei der Weißenfelserin, die sofort von den Sanitätern behandelt und in ein Dessauer Krankenhaus gebracht wurde. Laura Neumann, die gemeinsam mit Laura Hönicke ins Allstar Team des Pokalfinalwochenendes gewählt worden ist, wurde beim Anblick ihrer schmerzverzerrt am Boden liegenden Nationalmannschaftskollegin sogar kurz schlecht.
UHC Weißenfels: Schwer war die Situation insbesondere für Ersatztorhüterin Sophie Kleinschmidt
„Ich habe mich dann aber entschieden, sofort zur Bank zu gehen und den Rest der Mannschaft zusammenzuhalten. Wir sind im Umgang mit solchen Situationen mittlerweile professioneller geworden“, sagt Neumann, die aber auch einräumte, dass das Team durch die Bilder von ihrer verletzten Torhüterin leicht verunsichert wurde.
Schwer war die Situation insbesondere für Ersatztorhüterin Sophie Kleinschmidt. Die 20-Jährige machte aber in den verbleibenden knapp fünf Minuten einen richtig guten Job. Zwar musste die U 19-B-Weltmeisterin von 2016 gleich 90 Sekunden nach ihrer Einwechslung hinter sich greifen, war darüber hinaus aber ein sicherer Rückhalt für ihr Team, welches am frühen Sonntagabend in Dessau einen 4:3-Erfolg feiern konnte. (mz)