Übergabe Übergabe : Fahrräder für Flüchtlinge

Nebra - Tüchtig gewerkelt und geschraubt worden war in den Tagen zuvor in der Fahrradwerkstatt der Dekra Akademie GmbH in Naumburg. In dieser Woche war es nun soweit: Elf Fahrräder standen fahrbereit und betriebssicher parat. Die Ein-Euro-Jobber in der Domstadt hatten unter Anleitung von Sven Schindler gute Arbeit geleistet. So stand der Spende der Räder an die in der Gemeinschaftsunterkunft in Nebra wohnenden Flüchtlinge nichts mehr im Wege. Mit einem Kleintransporter brachten Schindler und Evelyn Klose, Vertriebsbeauftragte der Dekra, die Fahrräder nach Nebra.
Hier wurden sie schon von der in Nebra tätigen Sozialarbeiterin des Internationalen Bundes (IB) Naumburg, Katja Heinze, und den Flüchtlingen erwartet. Groß war die Freude, als die Fahrräder ausgepackt wurden. Alle fanden sofort vor allem unter den jüngeren Bewohnern einen Besitzer, gab es die Drahtesel doch in verschiedenen Größen. So hatten die Naumburger Räder für Kindergarten- und Schulkinder oder Jugendliche im Gepäck. „Es ist einfach schön, auf diese Art eine Freude machen und in glückliche Gesichter schauen zu können. Das Gefühl, gebraucht zu werden, motiviert mich stets aufs Neue“, sagte Frau Klose. Der Bedarf an Fahrrädern ist unter den Flüchtlingen groß. Die Mobilität sei einfach wichtig für ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. „Sie haben nun bessere Möglichkeiten, sich in ihrem neuen Umfeld zu bewegen und dies zu erkunden“, erzählte die Dekra-Mitarbeiterin.
Die gebrauchten, zuvor teils stark reparaturbedürftigen Fahrräder werden der Dekra in erster Linie von Privatpersonen übergeben. In der Fahrradwerkstatt, die seit vier Jahren besteht, so war von Evelyn Klose zu erfahren, werden die Räder wieder auf Vordermann gebracht. Nach der Reparatur würden sie an Hilfsbedürftige verschenkt - diesmal halt an die Flüchtlinge in Nebra. Für Frau Klose waren einige der Nebraer Kinder und ihre Eltern keine Unbekannten. „Wir hatten schon zu einem gemeinsamen Projekt mit der Dekra nach Naumburg eingeladen. Hier haben wir an einem Verkehrssicherheitstag unter anderem die Verkehrsregeln vermittelt“, erläuterte die Vertriebsbeauftragte. Ins Auge gefasst hat die Dekra demnächst einen Workshop zur Fahrradreparatur. Hierbei sollen die Flüchtlinge lernen, ihr defektes Rad selbstständig zu reparieren.
Die Naumburger hatten aber nicht nur Fahrräder mitgebracht. Aus der Textilwerkstatt der Dekra stammen die Gardinen, Sitzkissen und Rucksäcke für die Schule, die Frau Klose zum Verteilen übergab. Mitarbeiter der Möbelwerkstatt der Akademie haben zudem mehrere Holzkisten mit gepolstertem Deckel gefertigt, die für die Kinder mit Spielsachen gefüllt waren. Die Sozialarbeiterin freute sich über die Spenden für die Nebraer Flüchtlingsfamilien. „All dies wird dringend benötigt und gern angenommen“, dankte Katja Heinze.