1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Trinkwasser für Mondsee?: Trinkwasser für Mondsee?: So könnte Midewa den Verlust durch Trockenheit ausgleichen

Trinkwasser für Mondsee? Trinkwasser für Mondsee?: So könnte Midewa den Verlust durch Trockenheit ausgleichen

Von Tobias Schlegel 01.11.2019, 11:30
Mondsee
Mondsee Hartmut Krimmer

Hohenmölsen - Der Trinkwasserversorger Midewa hält es für möglich, dass der Wasserverlust im Mondsee durch das Zuführen von Trinkwasser ausgeglichen wird. Eine zeitweilige Einspeisung sei aufgrund der verfügbaren Menge an Trinkwasser technisch machbar, sagte Midewa-Sprecherin Alexandra Müller.

Hintergrund: Aufgrund der geringen Niederschläge in diesem und im vergangenen Jahr hat der See, der sich durch Regenwasser speist, in der Höhe über einen Meter an Wasser verloren. Das entspricht etwa 330 Millionen Liter (die MZ berichtete). Der Zweckverband „Erholungspark Mondsee“ als Betreiber sucht gerade nach Lösungen, wie der See neues Wasser bekommen kann. Bei der jüngsten Verbandsversammlung brachte Geschäftsführerin Carina Radon die Idee Trinkwasser ins Spiel. Diese Möglichkeit wird derzeit genau geprüft. Laut Alexandra Müller hat der Zweckverband die Midewa um eine Zuarbeit gebeten.

Brunnenbau würde 200.000 Euro kosten

Für die Umsetzung müsste man lediglich eine nahe liegende Trinkwasserleitung anzapfen. Genaue Zahlen liegen zwar noch nicht vor, aber die Kosten dieser Maßnahme wären wohl weitaus geringer als bei den bisher favorisierten Brunnen, die man bohren will, um neues Wasser zu schöpfen. Denn der Brunnenbau würde 200.000 Euro kosten, dazu kämen jährliche Betriebskosten von etwa 54.000 Euro. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Brunnen genutzt werden oder nicht. Die Trinkwasserzufuhr könne man dagegen beliebig abstellen, sollte sich der Wasserpegel durch Niederschläge wieder von alleine regulieren.

Doch es gibt auch Vorbehalte und Bedenken seitens der Verbandsversammlung aufgrund des moralischen Aspektes. Schließlich erfüllt Trinkwasser nicht die Aufgabe, Seen zu befüllen, sondern Menschen zu versorgen. „Trinkwasser ist ein hohes Gut. Vorrangig und im Mittelpunkt steht die Trinkwasserversorgung aller Kunden, insbesondere der Bürger im Versorgungsgebiet, in bester Qualität rund um die Uhr“, erklärt auch Alexandra Müller.

In der kommenden Woche wollen die Mitglieder der Verbandsversammlung erneut zusammenkommen, um über diese und weitere Lösungs-ideen zu beratschlagen. Ein sogenannter Arbeitskreis ist für den 6. November angesetzt. Dieser ist laut Carina Radon nicht öffentlich. (mz)