1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Tageblatt/MZ-Lesung: Tageblatt/MZ-Lesung: Ergebnis aus 2500 Seiten

Tageblatt/MZ-Lesung Tageblatt/MZ-Lesung: Ergebnis aus 2500 Seiten

Von Constanze Matthes 09.04.2018, 08:07
Während der Lesung im Veranstaltungsraum „Mitteldeutsche“ erzählt Autorin Claudia Rikl auch über die Entstehung ihres Buches.
Während der Lesung im Veranstaltungsraum „Mitteldeutsche“ erzählt Autorin Claudia Rikl auch über die Entstehung ihres Buches. Torsten Biel

Naumburg - Das erste Buch signiert sie, noch bevor sie den Veranstaltungsraum betreten hatte. Zum Abschluss der Lesung bildet sich eine kleine Schlange am Lesetisch. Die Krimiautorin Claudia Rikl ist zu Gast in Naumburg, um ihren Debütroman „Das Ende des Schweigens“ vorzustellen, der Mitte März erschienen war. Nach zahlreichen Auftritten während der Leipziger Buchmesse, so auch auf dem prominenten Blauen Sofa in der Glashalle, ist dieser Abend, veranstaltet von Naumburger Tageblatt/MZ, jedoch etwas Besonderes für sie. „Naumburg ist meine Heimatstadt“, sagt die 1972 in der Domstadt geborene Autorin, die heute mit ihrer Familie in Leipzig lebt.

Im Gespräch mit Redaktionsleiter Albrecht Günther erzählt sie auch über die Entstehung des Romans, was ihr während des Schreibens wichtig war, wie sie schreibt. „Dieses Buch ist die vierte Fassung und das Ergebnis von rund 2500 Seiten“, schildert die Leipzigerin. Mit der Niederschrift einer Dissertation beschäftigt, war sie 2011 schließlich in die Literatur gewechselt. „Das Gefühl war ein wundervolles.“ In ihrem Roman müssen Kommissar Michael Herzberg und sein Team den Mord an einem einst ranghohen NVA-Offizier aufklären. Während seiner Ermittlungen stößt Herzberg auf Geschehnisse vor und nach der Wende und wird dabei konfrontiert mit seiner eigenen Vergangenheit. Der Polizist war inhaftiert im Stasi-Gefängnis Bautzen II.

Schauplatz des Romans ist Neubrandenburg, der Mord geschieht in einer Datsche. Nicht ohne Grund, wie die Autorin berichtet: „Wir haben selbst ein Wochenendhaus.“ Mit dem Rad in der mecklenburgischen Stadt unterwegs entdeckte sie schließlich das Domizil der Kriminalinspektion. Das Hintergrundwissen sammelte sie bei ihren Recherchen mit der Lektüre von Büchern und Artikeln der Zeitschrift „Spiegel“. „Die Geschichte der NVA ist sehr gut erforscht“, so Claudia Rikl, die Mutter von drei Kindern ist. Aufgewachsen im Othmarsweg, legte sie vor ihrem Jura-Studium ihr Abitur in Schulpforte ab. So sind denn neben Mitgliedern der Familie auch einstige Mitschüler zur Lesung gekommen. In einer Reihe Platz genommen haben Sylvia Kühl, Andreas Schimske, Annett Brehme und Dorett Heisterberg-Kuropka. Letztere ist aus Berlin angereist. „Claudia hat schon zum Klassentreffen von ihrem Buch erzählt“, so Sylvia Kühl. In der ersten Reihe sitzt Lothar Siebert, der Vater der Leipzigerin. „Es erfüllt mich mit Stolz, dass es meine Tochter geschafft hat. Gleichzeitig herrscht Wehmut, dass dies ihre Mutter nicht mehr erleben kann“, sagt der 73-Jährige, der sich bei den Vereinigten Domstifter engagiert.

Am Ende der Lesung gibt es nicht nur die eingangs erwähnte Schlange von Zuhörern, die sich den Roman, erworben am Büchertisch der Gutenberg-Buchhandlung, signieren lassen. Einige Mitschüler stellen sich für ein Foto auf - mittendrin die Autorin.