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Südliches Wohngebiet in Laucha Südliches Wohngebiet in Laucha: Langes Warten auf Baurecht

Von Constanze Matthes 13.10.2019, 08:27
In Laucha wollen Familien bauen, doch sie müssen weiter warten: Grund ist das langwierige Prozedere rund um den Bebauungsplan "Südliches Wohngebiet". 
In Laucha wollen Familien bauen, doch sie müssen weiter warten: Grund ist das langwierige Prozedere rund um den Bebauungsplan "Südliches Wohngebiet".  dpa

Laucha - Er trägt den idyllischen Namen „Südliches Wohngebiet“. Doch hinter dem Bebauungsplan Lau 2.1 der Stadt Laucha verbirgt sich eine unendlich scheinende Geschichte, die seit Jahren die Verwaltung der Verbandsgemeinde Unstruttal, das Planungsbüro Boy und Partner sowie den Lauchaer Stadtrat beschäftigt. Das Gremium hat auf seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag im Rathaus dem geänderten Bebauungsplan einstimmig grünes Licht gegeben und damit den Weg geebnet für die folgende Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Träger öffentlicher Belange.

Eine Reihe von Interessenten wartet

Dass Verwaltung und Stadt bemüht sind, das Baurecht für das Gebiet so schnell es geht zu erlangen, hat seinen Grund: Es gibt bereits eine Reihe an Interessenten, die sich ansiedeln wollen. Neben Familien ist auch ein Investor darunter, der eine Senioren-Wohnanlage mit 36 Wohnungen errichten will, in der auch eine Arzt-Praxis Einzug halten soll. „Alle sitzen auf heißen Kohlen“, sagt Manuel Jasef, Mitarbeiter des Bauamtes. Sollte der behördliche Weg ohne größere Komplikationen und Überraschungen beschritten werden, könnte schätzungsweise in rund einem Jahr Baurecht bestehen. „Wir sollten uns Gedanken machen, dass etwas passiert“, mahnte denn Horst Reinboth (CDU) zur Eile an.

Der Planentwurf für das Areal, das sich östlich an das Wohngebiet Am Stadtfeld anschließt, sieht derzeit 35 Einfamilienhäuser vor, die sowohl von der Kommune als auch von einer privaten Erschließungsgesellschaft vermarktet werden sollen. Mit einer Wohnanalyse haben Stadt und Verbandsgemeinde diesen Eigenbedarf bei der Regionalen Planungsgemeinschaft nachweisen müssen. Denn im Gegensatz zu Freyburg und Nebra ist die Glockenstadt kein Grundzentrum. Der fehlende Status erregt seit Jahren die Gemüter und erweist sich auch am Bebauungsplan als Problem.

Nur Entwicklung nach Eigenbedarf möglich

Im Gegensatz zu Freyburg soll die städtebauliche Entwicklung in Laucha gemäß des Landesentwicklungsplans aus dem Jahr 2010 nur auf den Eigenbedarf ausgerichtet werden. Ein Umstand, der gänzlich den aktuellen politischen Bestrebungen, den ländlichen Raum für gleichwertige Lebensverhältnisse zu stärken, widerspricht, wie Verbandsgemeindebürgermeisterin Jana Schumann sowie Lauchas Bürgermeister Michael Bilstein gemeinsam meinen. Hinzu kommt, dass Stadt und VG keinen Flächennutzungsplan haben.

Wohngebiet wird verringert

Erstellt wurde der Bebauungsplan 1994 - damals mit der Hoffnung und in einer gewissen Nachwende-Euphorie, die 330 Wohnstandorte schnell an den Mann zu bringen, was jedoch nicht geschah. Deshalb wird im östlichen Bereich der überwiegende Teil der Fläche, rund 17 Hektar, wieder der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt; eine Änderung, die bereits 2017 der Rat beschlossen hatte. Nachfolgend wird nun zudem das Wohngebiet - laut Vorentwurf aus rund 65 Bauflächen bestehend - im nördlichen Teil verringert. Eine Entscheidung, die nach einem Gespräch mit Vertretern der Regionalplanung gefasst wurde. Am Geltungsbereich des Bebauungsplanes will man indes nicht rütteln, um für künftige Anfragen Flächen vorzuhalten. Ergänzt wird der Bebauungsplan um noch offene Festlegungen des Artenschutzberichtes.

Wer trägt welchen Anteil der Erschließungskosten?

Doch ein Thema wird wohl gesondert noch einmal auf den Tisch kommen: Chris Dabbert (Freie Wählergemeinschaft Unstruttal) erinnerte während der Diskussion an die Kosten der Erschließung des Geländes, habe sich doch mit den Änderungen des Planes auch ein bestimmtes Verhältnis verschoben - das zwischen den Bauflächen der Stadt und jenen des privaten Erschließungsunternehmens. Denn der Anteil der städtischen Flächen hat sich deutlich verringert. Dies solle sich auch bei der Aufteilung der Erschließungskosten widerspiegeln, forderte Dabbert.